07 Jan 2022 Parkplatzerweiterung in Holzen
Der vergrößerte Parkplatz
DAV und IG schließen Vertrag zur Parkplatzbewirtschaftung für den Kletterparkplatz.
Der Parkplatz in Holzen auf dem Randstreifen zur Parkplatzwand platzte letztes Jahr zu Coronazeiten, als die Kletterhallen gesperrt waren, aus allen Nähten. Anwohner beschwerten sich bei der Ortsbürgermeisterin, dass die Naturliebhabenden durch „ihre“ Straßen rasen, vor ihren Haustüren parken, im Camper auf dem Parkplatz übernachten und ihre Fäkalien sichtbar im Wald nahe dem Parkplatz hinterlassen.
Kurz, es bestand akuter Handlungsbedarf. Bei einem Ortstermin mit der Ortsbürgermeisterin, Michael Buschmann und Heike Jandt von der Naturschutzubehörde, Forstamstleiterin Christine Knust, Revierförsterin Jessica Damast, Axel Hake und Karsten Graf für DAV und IG wurden Lösungen überlegt.
Der Parkstreifen ist Landesfläche und im Naturschutzgebiet und wird überwiegend von Kletterer:innen genutzt.
Wie kann man da eine Win-Win-Situation konstruieren?
Die Lösung:
Die Parkfläche wird vergrößert und reicht nun bis an die kleine Brücke des Ruthebaches gegenüber der Parkplatzwand. Der Landkreis „opfert“ dafür ein kleines Stück Natur, dass als Parkplatz genutzt werden kann. Wer aber übernimmt die Haftung für eventuelle Schäden, falls ein Baum auf ein parkendes Auto fällt? Wer stellt sicher, dass schadhafte Bäume gar nicht erst auf die Autos fallen? Wer übernimmt die Haftung für Umweltschäden, falls Altöl aus einem Auto läuft? Wer sorgt für Ordnung? Das wollte geregelt werden!
Und so haben DAV und IG einen Vertrag mit den Landesforsten abgeschlossen, mit Billigung des Landkreises und der Gemeinde:
- Wir übernehmen die Haftung für die Bäume. Das bedeutet jährliche Baumschau zusammen mit der Försterin und Beseitigung von eventuellen Gefahrenbäumen, falls nötig auf unsere Kosten. Damit ist die Sorgfaltspflicht aus der Haftung erfüllt. Die Untere Naturschutzbehörde und die Landesforsten stimmen zu, dass dafür Bäume auch auf der NWE-10-Fläche (Naturwaldentwicklungsfläche) gegenüber der Forststraße gefällt werden dürfen, obwohl das eigentlich tabu ist.
- Die Landesforsten übernehmen Umweltschäden, wir übernehmen im Schadensfall den Selbstbehalt der Versicherung von 1.000 Euro. Niedersachsenweit sind auf allen Waldparkplätzen in vielen Jahren nur zwei Schadensfälle bekannt geworden, das Risiko ist also gering.
- Wir dürfen die Bankette freischneiden, damit auf der Fläche geparkt werden kann. Wir beseitigen regelmäßig Müll, wenn welcher da liegt.
- Wir stellen Schilder mit den Parkplatzregeln und Kletteregeln auf.
- Der Landkreis versetzt das Durchfahrt-verboten-Schild nach hinten vor die Brücke.
Alle Schritte bis auf den letzten sind bereits erledigt.
Fazit: Alle sind zufrieden mit der Lösung. Und so parken sie glücklich bis an Ihr Lebensende 😀
PS: Beim Müllsammeln und Fäkalien vermeiden könnt ihr alle mithelfen. Die Anwohner finden das echt nicht sehr toll. Und übernachtet da nicht im Camper.
Axel Hake
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