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Mehr als 40 zupackende Hände der Klettergruppe und Hochtourengruppe des DAV Braunschweig, des DAV Goslar und der IG haben am Sonntag, den 4. Dezember in Absprache mit der Forst im Okertal intensiv Biotoppflege betrieben. Am Kleinen Dülferklotz und Zipf wurden Fichten gefällt, die den Fels beschattenden Birken zwischen Rastplatzwand und Adlerklippe Südwand ausgedünnt und die Pfade vom Zipf hoch zum Kahbergsweg und an der Warzenwand vorbei zur Tofana verbessert. Der Rundweg Teufelskanzel-Dülferklötze-Zipf-Warzenwand-Tofana-Adlerklippe ist damit deutlich besser sichtbar und die oberen Felsen leichter erreichbar als bisher.

Vielen Dank an alle Biotoppfleger für Euren Einsatz!

Liebe Leute,

bei der aktuellen Absicherungsdiskussion in der Folge der Unfälle im Frankenjura und Zirkus scheint mir viel von der Einstellung im Spiel zu sein,

1. dass draußen wie Halle sein möge. Ist es nicht, weil draußen viel komplexer.

2. dass jeder/jede einen Anspruch darauf hat, die Tour die er sich wünscht auch klettern zu können. Auch dann wenn er/sie sie nicht sicher, d.h. souverän klettern kann. Souverän bedeutet so, dass man das eigentlich auch solo klettern könnte. Oder zumindest auch aus der Kletterstellung sichere (!) mobile Sicherungen anzubringen. Sowas gibt es neben unsicheren durchaus. Aber natürlich gehört dazu, so sicher zu klettern, dass man sich dazu an der Stelle lange genug aufhalten kann, um das in Ruhe gut zu prüfen und dann zu machen.

3. Wenn das mit Herstellen von perfekter Sicherung nicht gelingt, dann darf nicht auf Sturz geklettert werden. Punkt. Wer das nicht respektiert, der/die riskiert tatsächlich viel oder sogar alles. Das ist der Unterschied zur Halle. Punkt.

4. Bei der Erkenntnis, dass die Route uns aktuell überfordert, ist ein Verzicht fällig und nötig! Ich weiß, dazu ist Selbstdisziplin nötig. Aber wer ohne Selbstdisziplin zu klettern anfängt, lebt nicht lange! Verzicht ist nicht Schwäche, sondern Stärke, denn er zeigt tatsächliche Souveränität! Noch eine schöne Sache beim Verzicht: Man kann ja später, wenn man besser ist, wiederkommen.

5. All das sind elementare Regeln eines überlebbaren Alpinkletterns. Und eben auch in klein im Klettergarten. Wenn wir unsere Klettergärten wie Hallen ausrüsten würden, dann verschieben wir nur das Problem: Dann könnte niemand zu Hause einen verantwortlichen vorsichtigen Umgang mit nicht vorgekautem Gelände einüben und ist anderswo, vielleicht in einem Gebiet mit nicht ganz perfekten Absicherungen, vielleicht auch im Gebirge, ein armes Schwein.

Und mal ehrlich: Wollt ihr alle immer nur auf kleinklein klettern? Und nie über eine richtig große Felsstruktur?

Dazu gehört dann aber auch noch eine andere Einstellung: Solche größeren Touren kann man nicht einüben, sondern die gehen eigentlich nur on sight!

Wenn wir das überleben wollen, müssen wir vorsichtig rangehen. Das heißt nur soweit, wie wir es souverän können. Und ansonsten besser verzichten. Und sowas sollte man auch zu Hause einüben können. Siehe oben.

Noch was zur Einstellung: Durchschaut den Zahlenfetischismus! Nicht wie schwierige Routen wir bewältigen, sondern wie wir das bewältigen, was wir klettern ist wichtig. Eine schwierige Tour, die wir uns nur hinauf trauen, weil sie labormäßig abgesichert ist, haben wir uns doch hochgelogen! Genauso wie eine Route, bei der uns schon vorher ein anderer – oder eine App – die Griffe erklärt…  Und schon ganz und gar können wir sie nie on sight klettern, wenn wir sie vorher toprope auswendig gelernt haben.

Unbekannt, on sight, und nicht perfekt zu sichern ist schon ein Dreier und Vierer schwierig! Schon ganz und gar im Gebirge, wo das über Hunderte von Metern geht und wir auch nicht jede Stelle optimal erkennen können. Und Fünfer und Sechser erst recht. Aber wenn wir sowas schaffen, noch dazu in den Zeitfenstern, die das Wetter bietet, dann sind wir doch die Könige!

Deshalb: Bitte respektiert die Routen, die für euch zu anspruchsvoll sind, sei es weil sie zu schwierig sind oder zu schwierig zu sichern.

Für nachträglichen BH kann ich Ausnahmen nur sehen bei Stellen mit mürben Sanduhren und vielleicht auch an nicht mobil absicherbaren Stellen, die durch Politur schwieriger geworden sind.

Ich wünsche euch immer die richtige Balance zwischen Etwas-Wagen und Verzicht!

Richard

Auf Anraten des Vogelschutzes wurde Ende August der Zugang zum Steinbruch am Wurmberg verlegt. Da von der Abseilstelle der Brutplatz des Falken einsehbar war, bestand die Gefahr, das Wanderer im Frühjahr den Platz mit Aussicht in den Steinbruch aufsuchen und die Brut stören. Daher wurde die Abseilstelle abgebaut, die kleine Sichtschneise mit Altholz verbaut und ein neuer Pfad angelegt, der die feuchte Steinbruchsohle meidet: Man geht wie früher an der Kante abwärts und wendet sich auf einem alten Pfad scharf nach rechts, um durch die dichten Fichten am Wandfuß die Steinbruchwand zu erreichen.

Viel Spaß im Eis, falls dieses Jahr mal welches kommt….!

Der Arbeitskreis Klettern und Naturschutz (AKN) Göttingen von DAV und IG hat die im Kreistag Göttingen vertretenen Fraktionen um Stellungnahme zum Klettern, Mountainbiken und Geocaching und im geplanten Landschaftsschutzgebiet Reinhäuser Wald gebeten. Hier eine Zusammenfassung der das Klettern betreffenden Aussagen. (…) = Auslassung.

Derzeit ruht die Schutzgebietsausweisung, bis ein naturschutzfachliches Gutachten angefertigt ist sowie denkmalschutzfachliche Fragen geklärt sind. Etwa die Hälfte der zur Zeit zum Klettern freigegebenen Felsen (z.B. Wampe, Knubbelwand) sollen wegen Denkmalschutz gesperrt werden.

Der Kreis wird bis zur Kommunalwahl am 11. September 2016 von einer Koalition von CDU und Bündnis 90/Die Grünen regiert.

 

Vorbemerkungen der Fraktionen:

Bündnis 90/Die Grünen: „(…) Aus unserer Sicht besteht ein klassischer Nutzungs- und Interessenkonflikt zwischen den Anliegen des Natur- und Artenschutzes, der naturnahen Freizeitgestaltung und des Denkmalschutzes. Als Politik ist es unsere Aufgabe, hier einen Kompromiss zu finden – in vollem Bewusstsein, dass Kompromisse Zugeständnisse von allen Seiten erfordern. Wir setzen uns dafür ein, für die angesprochenen Anliegen im Rahmen eines „Runden Tisches“ möglichst einvernehmliche Lösungen zu finden.“

CDU: „Uns ist bekannt, das (…) das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung gestattet ist. Genauso wichtig sind uns aber auch die Rechte der Grundeigentümer. (…)“

 

Frage: Warum finanziert der Landkreis das naturschutzfachliche Gutachten ohne finanzielle Beteiligung der Kletterverbände und wie kooperiert der Landkreis mit den Naturschutzverbänden?

Die Fraktionen antworten übereinstimmend, das das Gutachten im Rahmen des Schutzgebietsausweisung von Amts wegen notwendig ist bzw. in der Verantwortung der Kreisverwaltung liegen sollte und daher auf eine Beteiligung der Verbände verzichtet wird. Weiter:

SPD: „Die SPD-Fraktion hat deutlich gemacht, das die Sicherung des FFH-Gebiets Reinhäuser Wald als LSG erfolgen muss, da hier als Schutzzweck (…) auch die naturverträgliche Erholung zu fördern ist. Die Freistellung des Kletterns muss erhalten bleiben. (…) Dabei haben wir stets betont, das wir eine Freistellung auch für weitere Felsen anstreben. (…) Grundsätzlich sehen wir nur in der Kooperation aller Nutzer (…) einen Weg, für alle tragfähige Bedingungen zu erreichen. (…)“

CDU: „ Nach unserer Kenntnis hat die Kreisverwaltung nun einen Auftrag zur Prüfung von weiteren 37 Felsen (…) in Auftrag gegeben. Es gilt, das Ergebnis dieser Prüfung abzuwarten.“

Bündnis 90/Die Grünen: „Eine Überprüfung der Felsen im Reinhäuser Wald durch die Bodendenkmalschutzbehörde hat ergeben, das ungefähr die Hälfe der im Vertragsentwurf zum Klettern vorgesehenen Felsen nicht weiter beklettert werden dürfen. Auch das nähere Umfeld der Felsen darf nicht betreten werden (…). Um weiter Felsen zu ermitteln, die (…) zum Klettern freigegeben werden können, sind naturschutzfachliche Untersuchungen an bisher nicht vorgesehenen Felsen des FFH-Gebietes notwendig.“

Die Linke: “(…) wobei wir der Meinung sind, das auch alle im Privatwald erreichbaren Felsen begutachtet werden müssen. Eine Zusammenarbeit mit Verbänden kann nur so erfolgen, das sich diese mit dem Landkreis auf Augenhöhe begegnen. Als Politiker sind wir auf das Fachwissen der Verbände angewiesen.“

 

Frage: Soll der Zugang zu den Kletterfelsen aufgrund der möglichen Existenz kulturdenkmalrelevanter Artefakte pauschal eingeschränkt werden oder sollen (…) zunächst konkrete Gutachten eingeholt werden?

SPD: „Die Vorgaben des niedersächsischen Kulturdenkmalschutzgesetzes geben wenig Spielraum für Kompromisse. (…), hoffen wir darauf, das für wegfallende Felsen gleichwertiger Ersatz geschaffen werden kann. (…) Wünschenswert ist eine Abstimmung mit Ihnen, welche Kompensationsfelsen überhaupt sinnvoll sind“.

CDU: „(…), sollten jedoch Erkenntnisse der archäologischen Fachbehörden das Vorhandensein eines archäologischen Kulturdenkmals vermuten lassen, ist eine Sperrung für Kletterer bis zur abschließenden Beurteilung notwendig.“

Bündnis 90/Die Grünen: „(…) Die Beurteilung des Amtes für Denkmalschutz ist für die Landkreisbehörde bindend. Um für den Fall der Einschränkung (…) einen Ausgleich zu schaffen wurde die Untersuchung weiterer Felsen unter naturschutzfachlichen Aspekten in Auftrag gegeben.“

Die Linke: „Der Landkreis Göttingen muss ein großes Interesse am Kulturdenkmalschutz haben. Dies bedeutet nach unserer Auffassung, das konkrete Gutachten eingeholt werden müssen und (…) auf Grundlage dieser entsprechende Bereiche unter Schutz gestellt werden. Der bloße Verdacht reicht hierbei nicht aus.“