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Vor einem knappen Jahr am 31.3.19 berichteten wir über die drohende Verfüllung des Steinbruchs Holzberg in den Hohburger Bergen bei Leipzig.

Seitdem ist viel passiert. Zeit für ein Update, das man vermutlich nur auf Basis der hier knapp dargestellten Hintergründe verstehen kann:

Der Steinbruch Holzberg mit seinen 40 Meter hohen Wänden ist sowohl für Kletterer in den kompakten, steilen Felswänden als auch für viele seltene, teilweise auf der Roten Liste der geschützten Arten stehenden Tiere im darunter liegenden Feuchtbiotop ein wichtiger, sensibler und schützenswerter Lebensraum.

Der ursprüngliche Eigentümer, die Basalt AG, hatte in dem in den 1970er Jahren stillgelegten Steinbruch ab 2013 kein Wasser mehr abgepumpt, woraufhin sich das wertvolle Flachwasserbiotop bildete. 2018 wurde der Steinbruch an die Firma Kafril verkauft, die beabsichtigte den Steinbruch auf Grundlage einer Bergbaugenehmigung (Sonderbetriebsplan) von 1997 mit Bauschutt zu verfüllen, was in Zeiten des niedrigzinsbedingten Baubooms ein sehr lukratives Geschäft ist.

Ende 2018 gründete sich im nahegelegenen Ort Böhlitz eine Bürgerinitiative gegen die beabsichtigte Verfüllung und Kletterer und Naturschützer schlossen sich in der Initiative der „Holzbergfreunde“ zusammen.

Was dann passierte, kann als ein Lehrstück von Allianzen, Loyalitäten und vermeintlichen gegenseitigen Verpflichtungen gelesen werden, die erst durch den öffentlichen Druck der Bürgerinitiative, der Holzbergfreunde, einer Menge engagierter Kletterer und der eingeschalteten Medien ins Wanken gekommen sind:

Der DAVLeipzig hatte im Frühjahr 2019 einen Nutzungsvertrag mit Kafril für die Steinbruchwand abgeschlossen, der das Klettern im Holzberg erlaubt, jedoch keine Regelungen hinsichtlich der Verfüllhöhen beinhaltet und jederzeit kündbar ist.

Um diesen Vertrag nicht zu gefährden, wollte sich der Vorstand des DAVLeipzig nicht öffentlich gegen die Verfüllung durch Kafril positionieren und erteilte auch seinem Naturschutzreferenten diesbezüglich „Redeverbot“. Der DAV-Landesverband Sachsen beschloss im Januar 2019, sich ebenfalls nicht öffentlich gegen die Verfüllung auszusprechen und damit dem Wunsch seiner Mitgliedssektion Leipzig zu folgen.

Die in ihrer freien Rede behinderten Ehrenamtler im Bereich Klettern&Naturschutz von Sektion und Landesverband und die „Holzbergfreunde“ wandten sich an den DAV-Bundesverband mit der Bitte einer eindeutigen Positionierung gegen die Verfüllung. Der Bundesverband saß nun zwischen den berühmten Stühlen, da er als Dachverband der Sektionen sich nicht gegen den Beschluss der Sektion Leipzig und des Landesverbandes Sachsen aussprechen wollte, andererseits aber die Notwendigkeit schnellen und eindeutigen Handelns gegen die Verfüllung sah.

Währenddessen wurde im Mai 2019 ein naturschutzfachliches Gutachten veröffentlicht, das im Auftrag vom Kafril erstellt worden war und die besondere Schutzwürdigkeit des Feuchtbiotops eindeutig feststellt. Dies verhinderte aber nicht, dass große Teile des Feuchtbiotops mindestens ab 2018 bis zum Herbst 2019 ohne wasserrechtliche Genehmigung durch Abpumpen trockengelegt wurden. Die zuständige Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Leipzig wurde mehrfach aufgefordert, das Abpumpen und die damit einhergehende Zerstörung des Feuchtbiotops zu untersagen. Sie erklärte sich aber für nicht zuständig und verneinte, dass überhaupt Schäden am Biotop entstanden seien. Das Trockenlegen wurde schließlich im August 2019 aufgrund der steigenden öffentlichen und medialen Aufmerksamkeit eingestellt. Seitdem hat das Biotop eine Chance, sich wieder zu regenerieren.

Die Weigerung der Behörde für den Erhalt des Feuchtbiotops einzutreten veranlasste die Bürgerinitiative im Oktober 2019 dazu, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen deren Leiter bei der Landesdirektion Sachsen zu stellen.

Durch konstantes Einbeziehen der Medien und der Landespolitik schafften es die Bürgerinitiative und die Holzbergfreunde schließlich, den Landrat Henry Graichen (CDU) und den Vorsitzenden der Landtagsfraktion der Grünen, Wolfram Günther auf den Holzberg aufmerksam zu machen. Wolfram Günther nahm im August 2019 den Holzberg in Augenschein und sprach sich gegen die Verfüllung aus. Das sächsische Umweltministerium bestätigte im November 19 das Vorhandensein gesetzlich geschützter Biotope im Holzberg und erklärte, dass aktuell Gespräche mit allen beteiligten Behörden geführt werden, um die komplizierten rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Suche nach Alternativlösungen, auch mit dem Eigentümer, zu klären.

Die „Holzbergfreunde“ machten sich daraufhin auf die Suche nach Alternativstandorten für die Verfüllung und wurden fündig, da das ansonsten eher flache Umland des Steinbruchs noch viele andere große Löcher im Boden aufweist. Die 15 gefundenen Alternativstandorte wurden allen Beteiligten vorgestellt, es wurde freundlich genickt und zugesagt, diese auf Tauglichkeit zu prüfen. Passiert ist seitdem nichts.

Nach der Landtagswahl in Sachsen kletterte Wolfram Günther am 20. Dezember 2019 auf den Umweltministerstuhl. Das Thema ist nun ganz oben angekommen.

Inzwischen hat sich auch an der Basis des DAVLeipzig Widerstand geregt und am 23. Januar 2020 wurde der „Arbeitskreis Holzberg“ in der Sektion gegründet. Bereits im November 2019 hatte der erweiterte Vorstand des DAVLeipzig einen einstimmigen Vorstandbeschluss gefasst, sich für die vollumfängliche Erhaltung der Biotopstrukturen und Klettermöglichkeiten im Holzberg einzusetzen. Der DAV-Landesverband hat daraufhin sein selbstverordnetes Schweigegelübde vom Januar 2019 aufgehoben.

Der DAV-Bundesverband des DAV veröffentlichte am 31.1.2020 eine Stellungnahme zum Holzberg, die sich eindeutig gegen die Verfüllung ausspricht.

Das ist also der aktuelle Stand: Umweltminister Wolfram Günther hat sich deutlich gegen die Verfüllung ausgesprochen und Landrat Henry Graichen hat eine Expertenrunde mit jeweils einem Vertreter der Bürgerinitiative, der Kletterer, des Eigentümers und des Landkreises zur Suche nach Alternativstandorten einberufen.

Aber was ist das wert? Bislang hat die Firma Kafril die Anträge auf wasserrechtliche Genehmigung des Abpumpens und die naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung für die Verfüllung beim Sächsischen Oberbergamt nicht gestellt. Wenn das passiert und inzwischen kein alternativer Deponiestandort gefunden wurde – was ist dann?

Sicher ist, der öffentliche Druck für den Erhalt des Feuchtbiotops und des einmaligen Kletterziels Holzberg darf nicht nachlassen – noch ist der Holzberg nicht gerettet!

Axel Hake

Weitere Infos findet ihr hier:

https://holzbergfreunde.jimdosite.com/

http://www.bi-böhlitz.de/

https://www.facebook.com/groups/Holzbergfreunde/?ref=bookmarks

Umfrage

Wir wollen von Euch wissen, wie Ihr den veränderten Stil des Klemmkeils findet. Das Heft ist ja um einiges bunter geworden, enthält mehr Illustrationen als früher und hat ebenfalls an Inhalten zugelegt.

Das Heft wird ehrenamtlich gemacht und ist mit viel Arbeit verbunden. Damit wir nicht ganz so ins Nichts hinein arbeiten, möchten wir gerne von Euch wissen, was wir besser machen könnten oder in welche Richtung das Heft sich weiterentwickeln soll. Und natürlich wäre es schön, wenn Ihr Euch mehr beteiligen würdet. Traut Euch was, schickt uns Artikel! Es soll nicht alles auf dem Niveau der Profis sein, das ist es ja gerade, was den Klemmkeil ausmacht. Wir freuen uns auf Eure Beiträge! 

Und jetzt sagt uns mal bitte ordentlich die Meinung!

Eure Klemmkeil-Redaktion


Danke an alle Teilnehmer der Umfrage und auch an diejenigen, die sich per Kommentar oder per Email gemeldet haben. Wir haben uns über das überwiegend positive und konstruktive Feedback sehr gefreut, es ist auf jeden Fall eine Motivation weiter zu machen. Danke!

(mehr …)

Liebe Klemmkeil Rätsel Enthusiasten,

diesmal war das Klemmkeil Rätsel eine wirkliche Fleißaufgabe. Selbst die mit norddeutscher Kletter- und Klemmkeil Geschichte gut bewanderten Leser mussten in den alten Heften wühlen bzw. in unserer Online Klemmkeil Bibliothek nachschauen. Dementsprechend dürftig fielen diesmal auch die Einsendungen aus, es gab nur vier Einsendungen und davon enthielt eine leider auch noch einen Fehler, weshalb wir sie nicht werten konnten.

Die erste Einsendung kam per WhatsApp, die zweite per Email, beide mit Foto des komplett ausgefüllten Rätsels, bravo! Und zum Schluss kam noch eine Einsendung per Postkarte, das geht natürlich auch immer noch.

Die richtige Antwort lautete:

Wo ist all die Zeit geblieben?

Und der glückliche Gewinner ist:

Arne Grage

und hat sich das T-Shirt diesmal wirklich verdient! Nicht nur, weil das Rätsel schwer war, sondern auch, weil er es so oft versucht hat, jedes Mal mit einer richtigen Einsendung, und doch nie gewonnen. Wir gratulieren daher diesmal um so herzlicher!

Davon, das es bei der Auslosung mit rechten Dingen zuging, könnt Ihr Euch hier überzeugen.

Wer mal wieder zu faul war, das Rätsel zu lösen, kann das T-Shirt wie immer auch hier ordern.

Eure Klemmkeil Redaktion

Ende 2017 hatten wir südöstlich von Göttingen mit der Ausweisung des Landschaftschutzgebiets (LSG) „Reinhäuser Wald“ schmerzliche Verluste am Naturfelspotenzial, vor allem im Wendebachtal hinzunehmen.

Diese werden zumindest teilweise durch 16 bisher unerschlossene Felsen und Steinbrüche auf Landesfläche ausgeglichen (z.B. die Apenbergwand bei Waake im Bild oben). Für diese und weitere 12 bereits bekletterte Felsen hat der DAV mit dem Forstamt Reinhausen im Dezember 2019 einen Gestattungsvertrag abgeschlossen, der die Zuwegung und Haftung für Schäden aus Totholz regelt.

Der Vertrag umfasst alle 28 derzeit erlaubten Kletterfelsen und Steinbrüche auf Landesfläche in den Bereichen der Landschaftsschutzgebiete „Leinetal“, „Göttinger Wald“ und „Reinhäuser Wald“.

Für die Felsen im LSG „Leinetal“ musste vorab eine naturschutzfachliche Begutachtung durchgeführt und ein Antrag auf Klettererlaubnis beim Umweltamt des Landkreises Göttingen gestellt werden. Das Klettern an den Felsen im LSG „Leinetal“ steht unter Erlaubnisvorbehalt, muss also von der Behörde auf Antrag erlaubt werden, sofern fachlich nichts dagegen spricht. Der Vollständigkeit halber wurden auch die Felsen auf Landesfläche in den Vertrag aufgenommen, die bereits durch die Klettervereinbarung von 2006 geregelt sind.

Felsen außerhalb der genannten LSG sind durch den Vertrag nicht erfasst. Hier gilt das freie Betretensrecht. Bei Felsen auf Privatgrund gibt es zum Teil Absprachen mit den Besitzern.

Die Liste der Felsen im Vertrag:

Der Winter fällt bisher aus – daher haben unsere Felsbrüter in diesem Jahr ihre Brutplätze früh bezogen. In folgenden Gebieten sind Felsen oder Felsbereiche zum Schutz der Brutvögel ab 01.2. gesperrt (die Ziffern hinter den Felsnamen entsprechen der Nummerierung im Kletterführer „Hoch Im Norden“):


Nördlicher Ith/ Marienau: Große Philipsklippe (1), Kleine Philipsklippe (2), Zugang zu den oberen Felsen rechts der Kleinen Philipsklippe, Mäuerchen (4) bis Route 14
Nördlicher Ith/ Bisperode: Koboldwändchen (15) bis Nördl. Bisperoder Kanzel (19b)

Mittlerer Ith/ Bremker, Dohnsener und Hunzener Klippen: Der mittlere Ith ist immer noch gesperrt! Auch hier kann es wieder mehrere Uhubruten geben. Wir verzichten darauf, die Brutfelsen einzeln zu benennen und/oder vor Ort abzusperren

Südlicher Ith/ Lüerdissen: Grüner Turm (1) bis Kullerkopf (11)
Südlicher Ith/ Holzen: Baumschulenwand (2) bis Däumlingswand (5)

Thüster Berg/ Kanstein: Gran Odla (16) bis Mittagsfels (22)
Thüster Berg / Marienhagen: Oberer Steinbruch Weiße Wand (1), Unterer Steinbruch (3)
Nördl. Fredener Klippen: Aschestein (1) bis Gelbes Dach (7)

Harz/ Okertal: Großer Treppenstein Ost- und Nordwand, Uhuklippe, Rabowklippe
Harz/ Eckertal: Hausmannsklippen
Harz/ Oberharz: Wurmbergsteinbruch

Die Sperrungen bestehen vom 1.2. bis 31.7.
Teilweise können wir vorzeitig entsperren, es können aber auch kurzfristig Sperrungen hinzukommen. Informiert Euch bitte vor dem Klettern auf unserer Internetseite unter Sperrungen / temporär.

Wir bitten Euch, die gesperrten und genannten Bereiche nicht zu betreten und alles zu unterlassen, was die Brut und Aufzucht der geschützten Tiere stören kann. Informiert auch andere über die bestehenden Sperrungen und habt keine Scheu, Leute vor Ort darauf anzusprechen!

Viel Spaß am Fels und ein erfolgreiches, schönes Frühjahr!
Eure IG Klettern