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Am ersten Tag des Jahres traten die Nationalparkgesetze der Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt in Kraft. Nur wenige Tage später, am 05. Januar, erfolgte in Wernigerode die Unterzeichnung des neuen Staatsvertrages, welcher die verwaltungstechnische Umsetzung der Fusion in den gemeinsamen Nationalpark Harz regelt. Damit war der Zusammenschluß der beiden ehemaligen Nationalparke „Harz“ und „Hochharz“ zum gemeinsamen „Nationalpark Harz“ vollzogen.

Von wenigen Punkten abgesehen, sind die beiden neuen Nationalparkgesetze nahezu identisch. Einen für das Klettern relevanten Unterschied gibt es jedoch. Im niedersächsischen Gesetz sind die seit jeher bestehenden Regelungen wortwörtlich übernommen worden, so dass uns der Status Quo erhalten bleibt. Das Gesetz sagt hierzu in der Anlage 5:

Anlage 5:  Weitere Freistellungen für teilflächenbezogene Maßnahmen und Nutzungen

Abweichend von den Verboten des § 7 Abs. 1 und 2 Nr. 2 und den Beschränkungen des Betretensrechts nach § 6 Abs. 1 und 3 sind folgende Handlungen erlaubt:

6.  das Klettern auf naturverträgliche Weise an den Hausmanns- und den Rabenklippen im Eckertal

Im Gegensatz dazu, wurde vom Land Sachsen-Anhalt die im bisherigen Gesetz unter § 9 (Betretungsrecht) zu findende Regelung, nämlich dass „das Klettern an als solchen gekennzeichneten Kletterfelsen auf eigene Gefahr erlaubt ist“, nicht übernommen. Zum Klettern findet sich im gesamten neuen Nationalparkgesetz kein Wort. Da es bis dato nie eine Kennzeichnung der Kletterfelsen gegeben hat und auch nicht der Wege und Pfade, die zu ihnen führen, ist somit – streng genommen – seit dem 01. Januar das Klettern im sachsen-anhaltinischen Teil des Nationalparks verboten, denn das Betreten ist laut § 6 (Betreten) „nur auf entsprechend kenntlich gemachten Wegen, Loipen und sonstigen Flächen erlaubt“. Ob dieses so vom Gesetzgeber beabsichtigt war oder nicht, konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen.

Nach den bislang bestehenden Absprachen konnte im Nationalpark „Hochharz“ – auch ohne der entsprechenden Kennzeichnung – jedenfalls an den Felsen der Feuersteingruppe und der Vogelherdklippe bei Schierke sowie an den Paternosterklippen bei Ilsenburg geklettert werden. Angesichts des neuen Gesetzes stellt sich nun die Frage, ob diese Felsen weiterhin beklettert werden dürfen oder ob es nun zu Anzeigen kommt, wenn dort jemand angetroffen wird. Nach einer ersten vorläufigen Auskunft der Nationalparkverwaltung, soll letzteres nicht der Fall sein und die bisherige Regelung bis auf weiteres wohl Bestand haben.

Um die Rechtslage bezüglich des Kletterns im sachsen-anhaltinischen Teil zu klären, sind unsererseits nun nähere Gespräche mit der Nationalparkverwaltung vorgesehen. Zugleich wollen wir dabei in Erfahrung bringen, ob nun mit einem völligen Kletterverbot zu rechnen ist oder nicht. Sofern es kein Verbot geben soll, gilt es zu klären, ob das Klettern dort im bisherigen Umfang erfolgen darf und wie es zukünftig einen rechtlich abgesicherten Rahmen erhalten kann.

Wer sich selber ein Bild von der neuen Rechtslage machen will: Die Gesetzestexte finden sich im Internet beim:

Niedersächsischen Vorschrifteninformationssystem (VORIS):

NationalparkG Harz Niedersachsen (NPGHarzNI) (html)

 http://www.lexonline.info/lexonline2/live/voris/
 – kostenloser Bereich – Verwaltung – Umweltschutz – Naturschutz – NPGHarzNI

oder auch hier bei uns in Form einer Abschrift (pdf, 82 kb)

Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt:

Gesetz über den Nationalpark „Harz (Sachsen-Anhalt)“ (html)

 http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=2544
 – Service – Recht und Gesetz – Landesrecht – Volltextsuche – Suchbegriff: „Nationalpark“

   
Wegebau am Mauerhakenmassiv am 17. September 2005
Vereinte Frauenpower – da staunt die Männerwelt.
Und da kommt das Ding hin, zur Trassierung des Wandfusses.
Unser Präsi rackert sich ab, und die anderen …
Der Einsatz endete dann im Regen, was jedoch niemanden
davon abhielt bis zum Schluss dabei zu bleiben.
Alle Fotos:  Gentiana Wenzel

Im Laufe diesen Jahres wurden von uns einige Felsen und Felsbereiche im Südlichen Ith eingerichtet, die sich gut als Anfänger- und Kursfelsen eignen. Sämtliche Routen an diesen Felsen wurden saniert und mit Umlenkhaken ausgestattet. Zudem wurden in den schlecht absicherbaren Routen – in Abstimmung mit den Erstbegehern, sofern diese bekannt waren – zusätzlich Zwischenhaken angebracht und somit ein von vielen gewünschtes Angebot für Vorstiegsübungen geschaffen. Dennoch sollte auch hier keinesfalls auf Klemmkeile und Schlingen zur zusätzlichen Absicherung verzichtet werden.

Es handelt sich um die Felsen Nordwestlicher Buchenschluchtfels (NW-Wand), Mauerhakenmassiv, Probierstein, Biwakwand (rechter Teil) in Lüerdissen sowie die bisher unbekletterte Untere Steinbruchwand in Holzen. Letztere firmiert jetzt aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Parkplatz unter dem Namen „Parkplatzwand“. Einige dieser Felsen bzw. Felsbereiche waren in der Kletterkonzeption zum Verzicht vorgeschlagen, stehen uns aber – nach dem Ergebnis der Ortsbegehungen vom September 2004 – zukünftig wieder bzw. weiterhin zur Verfügung.

Beim letzten Wegebautermin des Jahres, am 17. September, wurden abschließend die Zugänge zur NW-Wand des Nordwestlichen Buchenschluchtfelsen und zum Mauerhakenmassiv angelegt und deren Wandfußbereiche hergerichtet. Somit ist nun auch in diesen neuen Bereichen eine naturverträgliche Lenkung der klettersportlichen Nutzung gegeben.

Die Topos nebst Routenlisten über die neueingerichteten Felsen und Felsbereiche findet Ihr unter den folgenden Links:

  Lüerdissen

 
  • NW-Buchenschluchtfels
  •  
  • Mauerhakenmassiv
  •  
  • Probierstein
  •  
  • Biwakdach
  •   Holzen

     
  • Parkplatzwand
  • Herzlichen Dank an diejenigen, die bei der Arbeit geholfen haben. Ihnen und allen anderen wünschen wir nun viel Spaß beim Klettern dort.

    Es sind noch keine 4 Monate seit der Landtagswahl in NRW und dem damit verbundenen Regierungswechsel vergangen, da tun sich in unserem Nachbarland auch schon ungeahnte Perspektiven für den Klettersport auf. Worum es geht erfahrt Ihr im nachfolgenden Artikel, der am 13. August in der Westfalenpost abgedruckt war.

    Westfalenpost, 13.08.2005 (Abschrift)

    Altkreis. (rah)  Klettern in Nordrhein-Westfalen?

    Noch Anfang der 90er Jahre war diese Frage zumindest in Kletterkreisen über die Landesgrenzen hinaus schnell beantwortet: Die Bruchhauser Steine sind der ideale Ort. Im Jahr 1992 verschwand dieses beliebte Ziel allerdings ganz von der Bildfläche. Die Landesregierung verbot das Klettern.

    Jetzt plant die mit rund 50 000 Mitgliedern bundesweit agierende „Interessengemeinschaft Klettern“ eine Wiederbelebung des Outdoor-Sportes im Hochsauerland. Mit dem Konzept „Kletterarena Hochsauerland“ soll er eine Renaissance erleben. Mitinitiator und Motor dieses Projektes ist der Koordinator NRW der IG Klettern, Paul H. Steinacker. Er ist zurzeit damit beschäftigt, neben den Bruchhauser Steinen mögliche neue Klettergebiete im Hochsauerland zu finden.

    Heiße Kandidaten neben den Bruchhauser Steinen sind insbesondere der Steinbruch am Iberg sowie der laut Steinacker für Jugendgruppen ideale Bruch an der Bundesstraße 236 zwischen Züschen und Hallenberg. Um diese Gebiete, die die Bruchhauser Steine unter anderem entlasten sollen, zu öffnen, seien aber noch die Gespräche mit den jeweiligen Eigentümern erforderlich.

    Export in die Pfalz

    „Zurzeit sind in Nordrhein-Westfalen fast alle Felsen für das Klettern gesperrt. Die Folge ist, dass die Kletterer aus ganz Nordrhein-Westfalen jedes Wochenende in andere Regionen wie die Pfalz exportiert werden. Dies wollen wir wieder ändern. Insbesondere die sinnvolle Jugendarbeit in den Kletter-Sektionen könnte wieder aufgebaut werden“, sagt Paul H. Steinacker, der bis vor wenigen Monaten kaum Chanen für das Klettern im Sauerland gesehen hatte.

    Jetzt spürt er aber Rückenwind. Schließlich habe er positive Rückmeldungen von den Städten Olsberg und Winterberg bekommen und auch der politische Wechsel in Düsseldorf sei ein wichtiger Schritt. „Die Städte und Tourismus-Organisationen sind von der Kletter-Idee begeistert. Auch die Politiker in Düsseldorf, denen die Konzeption vorliegt, haben ihre Unterstützung zugesagt. Natürlich muss auch die Bevölkerung dahinter stehen.“ Das Klettern sei „die ideale Abrundung des touristischen Angebotes im strukturschwachen Hochsauerland und in einem touristischen Gesamtkonzept eine wichtige Komponente“.

    Kein Konfrontationskurs

    Bewusst ist Paul H. Steinacker schon, dass es durchaus Gegenwind aus den Umwelt- und Naturschutz-Organisationen mit ernst zu nehmenden Argumenten geben könnte. Einen Widerspruch zwischen Naturschutz und Klettern sieht er aber nicht. „Im Gegenteil, die Kletterer haben von sich aus ein hohes Interesse am Naturschutz. Freiwillige Müllsammel-Aktionen in den Klettergebieten oder die Übernahme von Patenschaften durch alpine Verbände sind beste Beispiele dafür.“

    Auf Konfrontationskurs zu den Naturschutz-Organisationen möchte man ohnehin nicht gehen. Man setzt vielmehr auf gemeinsame Gespräche und Konzepte, um ideale Lösungen zu finden. Steinacker betont: „Alle Gebiete müssen durch ausgewiesene Zustiege, Rucksackplätze und Beschilderungen gesichert werden. Trittsensible Felsköpfe, Ausstiege und Wandzonen dürfen nicht beklettert werden und können entsprechend markiert und gesichert werden. So können auch erosiongefährdete oder mit empfindlichen Pflanzen bedeckte Areale geschützt werden.“ Ein Beispiel seien die Bruchhauser Steine. „Selbst wenn dort 80 Prozent der Felsen gesperrt würden, könnten rund 90 Prozent der ausgewiesenen Touren dennoch beklettert werden.“

    Und seit Erscheinen des Artikels konnte das Projekt von den Aktiven bereits weiter vorangebracht werden. Zur Zeit laufen Gespräche auf allen Ebenen und die nähere Begutachtung von einigen der in Betracht kommenden Objekte auf ihre klettersportliche Eignung. Dass es sich dabei um durchaus lohnende Geschichten handelt, dürften die nachfolgenden Bilder verdeutlichen:

    100 Meter hoch und Fels vom Feinsten – Südnorwegen und Grimsel lassen Grüßen

    FREE NRW !!!

    Der letzte Termin in 2005 für die Instandhaltung der Wege im Bereich der Lüerdissener Klippen steht an.

    Vorrangig sollen die Bereiche Nordwestlicher Buchenschluchtfels (Nordwestseite) sowie Mauerhakenmassiv und Kästchen hergerichtet werden. Diese Felsen bzw. Felsbereiche wurden in der Kletterkonzeption als Verzicht vorgeschlagen, sind dann aber bei den Ortsbegehungen mit den zuständigen Behörden im September 2004 als naturschutzfachlich weniger wertvoll bewertet worden. Von daher stehen uns diese zukünftig wieder zur Verfügung.

    In den vergangenen Wochen wurden die wieder offenen Kletterrouten bereits allesamt mit Umlenkhaken ausgestattet und die vorhandenen Zwischenhaken saniert. Die Nordwestseite des NW-Buchenschluchtfelsen sowie das Mauerhakenmassiv eignen sich aufgrund der vielen leichten Routen (2. bis 5. Grad) zudem sehr gut für Anfänger und Kletterkurse. Daher wurden in den meisten Routen zusätzliche Zwischenhaken angebracht und somit ein von vielen gewünschtes Angebot für Vorstiegsübungen geschaffen. Dennoch sollte hier nicht auf Klemmkeile und Schlingen zur zusätzlichen Absicherung verzichtet werden.

    Nun gilt es, sowohl die Zugänge zu diesen Felsen anzulegen, als auch die Wandfüße selbst entsprechend herzurichten, um die klettersportliche Nutzung naturverträglich zu lenken.

    Wenn den anderen Orts (siehe www.kletternimnorden.de: Forum) von vielen geäußerten Wünschen und Worten nun von selbigen auch Taten folgen sollten, dann dürfte am 17. September einer erfolgreichen und vollständigen Umsetzung der Maßnahmen nichts im Wege stehen.

    Treff:    Samstag, 17. Sept., 11:00 Uhr vor der Hütte auf dem Ith-Zeltplatz
      Abends Grillen und Getränke auf IG-Kosten.

    Wir zählen auf Euch.

    Wie der Goslarschen Zeitung vom heutigen Tage zu entnehmen ist, werden derzeit im Okertal groß angelegte Rodungsmaßnahmen durchgeführt.

    Goslarsche Zeitung – Pressebericht vom 18. August 2005

    Kahlschlag für Tourismus: Im Okertal weichen Fichten für Laubbäume

    HARZ. Im dichten Fichtenwald lichten sich die Reihen. Die Forst fällt derzeit im Okertal ungewöhnlich große Waldflächen. Noch ungewöhnlicher ist, dass diese Aktion nicht vorrangig der Holzwirtschaft, sondern dem Tourismus dienen soll.

    Normalerweise dünnt das zuständige Forstamt Clausthal nur noch Baumbestände aus. Rund um die größten Felsen der östlichen Talseite lässt es aber derzeit ganze Flächen roden. Wanderer und Ausflügler können sich so wieder an den urigen Gesteinsformen der Studentenklippe und der Mausefalle erfreuen und den Ausblick über das Okertal genießen.

    Kletterer sollen ihren Sport neu entdecken. Haben Bergsteiger in den 50er Jahren mit neun Seillängen vom Talgrund bis auf den Treppenstein einen der längsten Kletterpfade im Harz erklommen, waren die Aufstiege in den vergangenen Jahrzehnten zugewuchert. Das soll sich noch in diesem Herbst ändern.

    „Mein Bestreben ist es schon lange, die Schönheit des Okertals mit seinen Felsen für Touristen wieder erlebbar zu machen“, sagt Waldökologe Dr. Michael Lücke vom Forstamt Clausthal. Die zugewachsenen Gesteinsformen hätte kaum mehr jemand wahrgenommen. Und unnatürlich sei dieser Fichtenbewuchs ohnehin, erklärt er die Maßnahme auch aus Naturschutz-Gesichtspunkten. Die schnell wachsenden Nadelbäume seien nach dem Zweiten Weltkrieg nur aus wirtschaftlichen Gründen angepflanzt worden.

    Eigentliche sollten an den Hängen Buchen, Erlen, Bergahorn und andere Laubbäume stehen. Und dahin will die Forst auch zurück. Revierförster Hinnerk Sund erklärt, welche Vorteile das hat. „Durch die Laubbäume fällt mehr Licht auf den Waldboden und dort können sich Pflanzen ansiedeln“, so der zuständige Förster vom Revier Göttingerode. Außerdem profitieren Tiere davon, wenn die von der Sonne beschienenen Felsen mehr Wärme abgeben.

    Und den Menschen freut es auch. Der Deutsche Alpenverein (DAV), Sektion Hannover, meint, dass durch die Auslichtung die stark bemoosten Felsen abtrocknen. So würde das Okertal wieder zu einem erstklassigen Kletterrevier werden.

    Möglich geworden sind die Fällarbeiten erst durch den Gabbro-Steinbruch bei Bad Harzburg. Durch dessen Erweiterung sind die Betreiber, die Norddeutsche Naturstein GmbH aus Flechtingen, aus Naturschutzgründen angewiesen, für Ersatzmaßnahmen zu sorgen.

    Die waren in den Forstarbeiten im Okertal schnell gefunden. Michael Lücke merkt man an, dass es für ihn ein Glücksfall war. So konnte die von ihm geplante Freilegung der Felsen finanziert werden. „Denn“, so der Waldökologe, „aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten hätte das Forstamt das Abholzen dieser noch nicht sehr ertragreichen Fichten nicht machen können“. Nach einer Pause sollen die Fällarbeiten im September weitergehen.

    eb