Navigation

IG KLETTERN NIEDERSACHSEN

Der Verein
Ziele
Aktuelles
Klettern und Naturschutz

Mitglied werden

Ausbildung
Kursprogramm
Team

Sperrungen
Temporär
Ganzjährig

Der Klemmkeil
Geschichte
Redaktion
Ausgaben

Hakenkommission
Sanierung und Sicherheit

Gebietsbetreuung
Neutouren- und Sanierungsappell
Wegebau
Vogelschutz

Klettergebiete
Übersicht & Infos
Kursfelsen
Kletterführer
Camping & Hütten

Downloads
Verein
Positionen
Konzeption Topos Gutachten
Rechtlicher Rahmen
Naturschutz

Impressum
Datenschutz

Aus Vogelschutzgründen sind auch in diesem Jahr wieder einige Felsen und Steinbrüche im Harz, Solling und Göttinger Wald ab dem 01. Februar für das Beklettern ganz oder teilweise gesperrt.

Sperrungen von Brutfelsen
ab 01. Februar 2004
im Harz (Innerstetal, Okertal, Eckertal, Wurmberg), Solling (Hardegsen) und Göttinger Wald (Ebergötzener Gebiet).

Bitte Ausschilderung beachten !

Nicht bebrütete Felsen werden vorausichtlich im April wieder freigegeben, die übrigen nach dem Ausfliegen der Jungvögel (Ende Juni bis Ende Juli).

 

Bereits im Februar letzten Jahres 2003 gab es ein Abstimmungsgespräch unseres Vorstands (Jo Fischer, Stefan Bernert) sowie Richard Goedeke für den DAV mit dem Leiter des Forstamtes Clausthal, dem zuständigen Revierförster und dem Betreiber der Gaststätte Radau-Wasserfall. Auslöser war das gegen Weihnachten 2002 dort vom Forstamt aufgestellte Verbotsschild. Das Ergebnis:

Nach ausführlicher Diskussion war klar, dass das Eisklettern den Eisfall schädigt und seine optische Attraktivität beeinträchtigt, was man als Belästigung der Touristen und Gaststättenbesucher auslegen kann. Wesentlich für den Verzicht ist aber, dass Wanderer und Besucher der Gaststätte, die den direkt unter dem Eisfall entlangführenden Weg benutzen sowie am Fuß des Eisfalls spielende Kinder durch beim Klettern herausgelöste Eisbrocken gefährdet werden. Im Niedersächsischen Gesetz für den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG), in dem das Betretungsrecht geregelt ist, heisst es dazu in § 29: „Wer Grundstücke betritt, darf die Waldbesitzenden und sonstigen Grundbesitzenden der betretenen und der benachbarten Grundstücke und andere Personen nicht schädigen, gefährden oder belästigen.“ Insofern ist das vom Forstamt ausgesprochene Kletterverbot gerechtfertigt, da hier eine Gefährdung oder zumindest Belästigung anderer Personen gegeben ist.

Daraufhin haben wir uns mit dem Forstamt und dem Gaststättenbetreiber auf einen Kletterverzicht am Radaufall verständigt. Im Gegenzug sagte uns das Forstamt Clausthal zu, uns bei der Suche nach anderweitigen Möglichkeiten zu unterstützen und konnte uns auch gleich ein paar Tips geben. Die bislang nicht bekannten Möglichkeiten werden wir in diesem Winter (sofern es noch einer wird) prüfen und gegebenenfalls bekannt geben.

Informationen über die Eisklettermöglichkeiten im Harz und deren aktuellen Zustand findet Ihr auf der Homepage von Günter Gersdorf.

Gemeinsame Pressemitteilung

Die Lüerdisser Klippen im Bereich des Südlichen Ith stellen aufgrund ihrer guten Erreichbarkeit und dem angrenzenden Zeltplatz der Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV-Nord) seit Jahrzehnten eines der bedeutendsten Klettergebiete Niedersachsens dar. Das Klettergebiet ist zentraler Anlaufpunkt für viele Wanderer und Bergsportler aus Norddeutschland und auch weit darüber hinaus.

  Ortstermin am 15.11.2003
  Bürgermeister Friedrich Mönkemeyer, Rainer Oebike, Jo Fischer und Samtgemeindebrandmeister Frank Teiwes bei der abschließenden Ortsbegehung am Mauerhakenturm.
   
  Ortstermin am 15.11.2003
  Rettungsschildchen am Fels: Eingraviert sind Felsnummer, Notrufnummer (05531 / 19 222), ein zum nächstgelegenen Aufstieg zum Ith-Kammweg weisender Pfeil und der Felsname.
   
  Ortstermin am 15.11.2003
  Rainer Oebike überreicht der Ortsfeuerwehr im Namen aller Kletterer ein kleines „Danke schön“ für die mittlerweile vielen Einsätze und die gute Zusammenarbeit.
  Alle Fotos:  Georg Schwägerl

Bedauerlicherweise stieg aufgrund der zunehmenden Beliebtheit des Klettergebietes in den 80er Jahren die Zahl schwerer Kletterunfälle an. Aufgrund der vom Lehrteam der JDAV seit Anfang der 90er Jahre angebotenen Sicherungsseminare sowie dem parallel dazu durchgeführten Ersetzen der vorhandenen alten Sicherungspunkte (Haken) gegen neue aus rostfreiem Material, reduzierten sich die Unfälle trotz weiterer Zunahme der Besucherzahlen deutlich. Wie jedoch die seit dem dokumentierten Unfälle samt und sonders belegen, beruhen diese jedoch auf mangelhafte Kenntnisse der Sicherungstechniken, Fehleinschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit, Unaufmerksamkeit und Fahrlässigkeit. Solches lässt sich auch durch das Setzen weiterer, zusätzlicher Haken nicht verhindern, so dass davon auszugehen war und ist, dass weiterhin Unfälle passieren werden.

Vor diesem Hintergrund wurde Anfang 2000 zwischen der JDAV-Nord, der IG Klettern Niedersachsen und der Feuerwehr Eschershausen eine enge Zusammenarbeit, koordiniert von Rainer Oebike, vereinbart und nachfolgend gemeinsam ein Konzept für ein Rettungsleitsystem erarbeitet, welches eine schnellere und effektivere Rettung ermöglicht. Die Konzeption beinhaltet insbesondere die eindeutige Kennzeichnung der Zugänge zu den einzelnen Kletterfelsen vor Ort sowie das Erstellen einer maßstabsgetreuen Karte in der sämtliche Zuwegungen sowie Namen und Nummern der Felsen dargestellt sind. An den Felsen selbst wurden kleine Metallschildchen angebracht, in denen Notrufnummer, Felsname und Felsnummer sowie ein Pfeil zur nächstgelegenen Aufstiegsmöglichkeit zum Ith-Kammweg eingraviert wurden. Diese Schildchen ermöglichen es nun auch dem Ortsunkundigen, der Rettungsleitstelle per Handy den genauen Unfallort mitzuteilen. Der Rettungsdienst ist aufgrund des vorliegenden Kartenmaterials und der verbesserten Ortskenntnis in der Lage, den Unfallort bereits bei der eingehenden Unfallmeldung genau zu lokalisieren und diesen dann auf dem schnellsten Weg zu erreichen.

Die vollständige Umsetzung des Rettungsleitsystems erfolgte im Herbst diesen Jahres. Bei der abschließenden, gemeinsamen Ortsbegehung am 15. November bedankten sich Rainer Oebike (JDAV, IG Klettern) und Joachim Fischer (IG Klettern Niedersachsen) im Namen aller Kletterer bei Frank Teiwes und Andreas Jonas von der Feuerwehr Eschershausen und den Rettungsdiensten für die mittlerweile vielen Rettungseinsätze sowie die engagierte und kompetente Zusammenarbeit bei der Erstellung und Umsetzung des Rettungskonzeptes.

Hoch interessiert an dem Thema zeigte sich auch der Verwaltungschef der Samtgemeinde Eschershausen, Friedrich Mönkemeyer, der das Rettungskonzept ausdrücklich begrüßte. Als einziges Manko sehe er aber noch, dass der Kammweg unmittelbar oberhalb der Klippen für Rettungsfahrzeuge im derzeitigen Zustand nicht befahrbar sei, was zu folgenschweren Verzögerungen bei Rettungseinsätzen führen kann. Eine in den 90er Jahren von Seiten der Kletterer vorgeschlagene Verbesserungsmassnahme scheiterte damals am Widerstand der Forst. Mönkemeyer unterstrich seinen Eindruck, dass die Erholungsfunktion des Waldes gegenüber der ökonomischen und ökologischen Bedeutung seitens des Forstamtes offenbar nicht als gleichwertig angesehen werde, was die Möglichkeiten der Entwicklung des Fremdesverkehrs und die Erschließung dringend benötigter Kaufkraft wesentlich erschwere.

Weiterhin betonte Mönkemeyer, dass die Gemeinde den Klettersport am Südlichen Ith als bedeutend für die touristische Entwicklung erachtet und als Imageerweiterung ansieht, zumal der Ith als das Kletterzentrum Norddeutschlands gilt. Daher verfolge er auch sehr aufmerksam das laufende Verfahren zur Ausweisung des Ith als Naturschutzgebiet und begrüße, dass von der Bezirksregierung keine pauschalen Kletterverbote, sondern eine Vereinbarung zur einvernehmlichen Regelung des Kletterns mit den Sportlern angestrebt werde. Eine Projektgruppe im Rahmen der Leader+ Voglerregion hätte hier sicherlich ein lohnendes Betätigungsfeld und viele interessante Möglichkeiten z.B. im Zusammenhang mit einem in Eschershausen angedachten Jugendgästehaus.

gezeichnet:

Samtgemeinde Eschershausen, Rathaus,
Raabestr. 10, 37632 Eschershausen, Tel.: 05534 / 990 10, www.eschershausen.de

Samtgemeinde Feuerwehr, Samtgemeindebrandmeister,
Frank Teiwes, Am Ackerborn 14, 37632 Eschershausen, Tel.: 05534 / 941 108

Ortsfeuerwehr Eschershausen, Ortsbrandmeister,
Andreas Jonas, Untere Straße 27, 37632 Eschershausen, Tel.: 05534 / 37 09

IG Klettern Niedersachsen e.V., Joachim Fischer,
Am Freibad 2, 31171 Nordstemmen, Tel.: 05069 / 516 700, www.ig-klettern-niedersachsen.de

JDAV Nord, Geschäftsstelle,
Ellernstr. 31, 30175 Hannover, Tel.: 0511 / 282 141, www.jdav-nord.de

Pressemitteilung als Download (pdf-Datei, 10 kb)

Als Erhard Granzow mir den ehemaligen Steinbruch Anfang diesen Jahres zeigte, wollte ich eigentlich kopfschüttelnd wieder umdrehen und nie wieder kommen. Es war nachts, regnete in strömen und wir funzelten mit Taschenlampen vor uns hin. Vom gesamten Steinbruch, geschweige denn vom Fels war damals nichts, aber auch rein gar nichts zu sehen. Wir mussten uns erstmal durch ein urwaldartiges Dickicht aus Büschen und Bäumen schlagen, um überhaupt an die Wand zu kommen. Dort stellten wir dann fest, dass diese flächig von einer dicken Krautschicht überwuchert war, aus der munter tausende von Büschen und diverse Bäume unterschiedlicher Dicke ragten.

Doch Erhard ließ nicht locker und so sagte ich mir, dass die Sache vielleicht ja einen Versuch wert sein könnte. Also versprach ich im Frühjahr mit ein paar Leuten zu kommen und zu schauen ob man daraus was machen kann. Das motivierte ihn und mit seinen Kollegen vom örtlichen Männerturnverein rodete er im März schon mal flugs die gesamte Fläche vor der Wand, was den optischen Eindruck bereits deutlich verbesserte. Dennoch werde ich den Moment nie vergessen, als die von mir zum Mitmachen überredeten Aktiven zum erstenmal die Wand sahen. Keiner verlor auch nur ein Wort, doch die Blicke sprachen Bände und fielen samt und sonders unter die Rubrik: „Du hast sie ja nicht mehr alle!“ Dennoch griff sich jeder Spaten, Spitzhacke, Säge und Beil und ging ans Werk. Ich atmete erleichtert auf.

  Die etwa 30 m hohe Hauptwand und die rechte Seitenwand am 25. Oktober. Foto: Markus Mayer  

Nachdem erstmal das Wurzelwerk im Bereich der oberen Steinbruchkante durchtrennt war, löste sich die aufliegende Schicht in großen Flatschen, welche sich mit etwas Nachhilfe in Form kleinerer und größerer Lawinen zum Wandfuß ergossen, wobei sie alles mit sich rissen, was nicht niet und nagelfest war. Somit ging es doch wesentlich zügiger voran als befürchtet und eine geriffelte Schichtfläche trat nach und nach zu Tage. In den nachfolgenden Wochen wurde die gesamte Wand freigelegt, bis nur noch die Stümpfe der Bäume übrig waren. Denen ging es dann samt ihrem Wurzelwerk mittels schwerem Forstgerät an den Kragen. Trotz heftigen Widerstands mussten sie sich den 9 Tonnen ergeben, mit denen die Stahltrossen an ihnen zogen. Der mittlerweile auf gut 5 Meter angewachsene Schuttkegel am Wandfuß wurde dann nachfolgend per Bagger eingeebnet. Somit war das gröbste geschafft. Eine Menge Feinarbeit wartet jedoch noch auf uns, um die gesamte Plattenwand in einen bekletterbaren Zustand zu versetzen.

  Der Zustand der linken Seitenwand nach dem ersten Arbeitseinsatz am 11. Oktober ist bereits Geschichte. Foto: Markus Mayer  

Am 11. Oktober wendeten wir uns erstmals der linken Seitenwand zu. Wie bei der Hauptwand arbeiteten wir uns auch hier von oben nach unten vor. Zunächst wurde daher der Felskopf freigestellt und nachfolgend die Oberkante der Felswand von Bewuchs und Boden gesäubert. Dann ging es ans Putzen der Wand. Markus konzentrierte sich sogleich auf die linke Kante und bohrte dort anschließend sein erstes Projekt ein, die „Schräglage“. Mittlerweile ist auch der erste Riß rechts der Kante weitgehend gesäubert und die dort vorgesehen Route von ihm mit Haken bestückt.
(Jo Fischer)  

Nähere Eindrücke über den Steinbruch und den derzeitigen Stand der Dinge vermittelt Euch eine kleine Fotogalerie.

Wie geht´s weiter?

Geplant ist, die Steinbruchwände bis zum Sommer 2004 herzurichten und soweit wie möglich mit Kletterrouten zu versehen. Des weiteren ist die Einrichtung eines Klettersteiges angedacht. Parallel dazu soll die Hütte im kommenden Winter in einen halbwegs nutzbaren Zustand versetzt werden.

Unser Projekt „Röllinghausen“ wird gesponsort von:

www.funke-alfeld.de   www.bergsportzentrale.de
         Hildesheim         
www.funke-alfeld.de   www.bergsportzentrale.de

Herzlichen Dank !

Unser Dank gilt natürlich auch allen anderen, die uns unterstützen:

Männerturnverein Röllinghausen  –  Fa. Oehlmann, Röllinghausen und Fa. Sappi, Alfeld (Lehrlingswerkstatt) für die Anfertigung von Haken  –  unseren begeisterten Nachbarn, dem PSV Pferdesportverein Alfeld e.V. (insbesondere Kalle und Willi) und dem Ehepaar Preusse

Die geneigte Platte der Hauptwand bietet Potenzial für etwa 10 eigenständige Routen, in der rechten Seitenwand sind mindestens 5 Routen einrichtbar.

Der sich durch das Zentrum der Hauptwand ziehende Riß ist die markanteste Struktur in der gesamten Platte. Links und rechts von ihm wird Reibungskletterei an den zahllosen Eindellungen der Schichtfläche angesagt sein.

Die rechte Seitenwand wird den Sportkletterern vorbehalten sein, unter dem 9. Grad dürfte hier, mit Ausnahme des schrägen Risses, nichts gehen. Jedenfalls nicht ohne nachzuhelfen.

Weitere 7 eigenständige Routen sollen zukünftig die linke Seitenwand zieren. 3 davon in der geneigten Platte, welche sich als Übungsbereich für Anfänger anbietet. Der Fortschritt der Arbeiten ist beim Vergleich der beiden Fotos ersichtlich (links: 11. Oktober, rechts: 28. Oktober).

Alle Fotos: Markus Mayer

 Zurück