07 Juni 2004 PresseMeldung: Landwirtschaftsministerium bestätigt Vertragsvorhaben – Klettern sei Sondernutzung
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Bereits seit Ende April liegt er uns vor: Ein vom Landwirtschaftsministerium erarbeiteter Entwurf eines Gestattungsvertrages, der zwischen der Niedersächsischen Landesforstverwaltung (LFV) und den Kletterverbänden abgeschlossen werden soll. Der Entwurf beinhaltet die Übernahme jedweder Verkehrssicherungspflichten und sonstiger Haftpflichten durch die Sportverbände, verpflichtet die Vereine zu einer ganzen Reihe weiterer Einschränkungen und letztendlich soll auch noch eine Gebühr dafür von uns bezahlt werden, vermutlich von nicht unbeträchtlicher Höhe.
Wie sich im Laufe des letzten Monats herausstellte, sind wir Klettersportler jedoch nicht die einzigen, sondern die Landesforstverwaltung sieht gleiches auch für andere Natursportarten wie Reiten, Mountainbiken und sogar Wandern vor. So sollen z.B. die Kommunen des Oberharzes für das dort geplante Mountainbike-Wegenetz eine jährliche Gebühr von 20.000,00 Euro (in Worten: „zwanzigtausend“ !) berappen. Von Waldkindergärten, privaten Kutschfahrern und Veranstaltern von Nachtwanderungen werden bereits Gebühren verlangt. Solche Gestattungsentgelte wären nicht nur eine immense Bremse für die hinsichtlich touristischer Entwicklung überall im Aufbruch sich befindenden Kommunen und Landkreise, sondern würden entsprechende Entwicklungen schlichtweg verhindern und die Freizeitnutzung in den Landeswäldern erheblich einschränken. Und in der Folge würden sich natürlich die privaten Waldbesitzer dem anschließen und ebenfalls beginnen Entgelte von Natursportlern und anderen Erholungssuchenden zu verlangen. Für uns als Kletterverein würde dies bedeuten, dass wir aufgrund der vielen Felsen, die auf dem Grund und Boden zahlreicher, verschiedener Wald- und Flächenbesitzer liegen, von voraussichtlich mehr als 80 abzuschließenden Verträgen ausgehen können. Eine uferlose Geschichte, die sich insgesamt auf eine horrende, unbezahlbare Größenordnung an Gestattungsentgelten aufsummieren würde. Von daher haben wir bereits im Vorfeld der seit heute öffentlichen Diskussion den damit befassten Vertretern des Landwirtschaftsministeriums und anderen involvierter Behörden mitgeteilt, dass wir zu keiner Unterzeichnung jedweder Verträge bereit sind. Zwischenzeitlich war auch die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen auf die Planungen der Landesforstverwaltung aufmerksam geworden und veranstaltete heute Morgen eine Pressekonferenz zum Thema:
Die Resonanz bei Presse und Medien war groß. Diverse überregionale Zeitungen waren gekommen und das NDR 3-Fernsehen war mitsamt Kamera angerückt. Nach der Konferenz ging´s dann raus zum Dreh vor Ort, zum Zirkus bei Salzhemmendorf. Von daher könnt Ihr heute, am Montag abend im Fernsehen bei N 3 mehr zum Thema erfahren. Darüber hinaus informieren Die Grünen auf ihren Internetseiten über die Planungen und die bereits von Gebührenforderungen der Landesforstverwaltung direkt Betroffenen:
Und so soll er aussehen, der Gestattungsvertrag zwischen der Landesforstverwaltung Niedersachsen und den Kletterverbänden:
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Die TourismusMarketing Niedersachsen GmbH ist ein Public-Private-Partnership-Modell für ein professionelles Marketing des Reiselandes Niedersachsen. Sie entwickelt und realisiert seit Mitte 2001 im Auftrage ihrer Gesellschafter und des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr überregionale und themenorientierte Marketingprojekte und -konzepte für das Reiseland Niedersachsen. Und seit gestern ist sie online, die Seite zum „Klettern in Niedersachsen“, mit der die TMN sich jetzt aktuell auch dem Thema Klettersport annimmt. Sie wirbt insbesondere mit der Vielfalt und schönen Lage unserer Klettergebiete. Darüber hinaus sind Links zu den wesentlichen Internetseiten des Nordens geboten, die sich mit dem Klettern in Niedersachsen befassen. Sogar der geplante Kletterführer wird erwähnt, Zitat: „voraussichtlicher Erscheinungstermin: 2. Quartal 2004“ (ähhm, …). Zu finden ist das Ganze auf dem TMN-Portal „Reiseland Niedersachsen“ unter „Aktiv & Vital“ -> „Fun- & Trendsport“ -> „Klettern„. Des weiteren gibt es Informationen zu verschiedenen niedersächsischen Hochseilgärten und den Kletterhallen im Norden dieser Republik. Apropos Kletterhallen, wie wir gerade erfahren haben sind die Planungen für die Kletterhalle in Hannover sehr konkret und die Vorbereitungen am Laufen. Die Eröffnung soll angeblich noch gegen Ende diesen Jahres erfolgen. „Escaladrom“ soll die Anlage heißen und in einem ehemaligen Fabrikgebäude im Süden der Stadt, in Hannover-Wülfel untergebracht sein. Und last but not least, der DAV-Landesverband Niedersachsen hat aufgerüstet und präsentiert sich jetzt (war ja schon länger geplant) mit einer eigenen Seite im Netz der Netze: www.landesverband-bergsteigen-niedersachsen.de |
Auf Grundlage der Ergebnisse der Diskussion vom 24. April 2004 wurde der zuvor veröffentlichte Entwurf eines Neutouren- und Sanierungsappell für Niedersachsen (siehe unsere NewsMeldung vom 19.03.2004) überarbeitet und ergänzt.
Teilnehmer der Diskussionsrunde waren: Reinhard Arndt, Stefan Bernert, Olaf Böse, Peter Brunnert, Martin Falk, Joachim Fischer, Walter Frost, Richard Goedeke, Henning Gosau, Hans Grupe, Axel Hake, Oliver Hartmann, Markus Hutter, Ralf Kowalski, Rainer Leiwesmeier, Markus Mayer, Ole Radach, Uli Renger, Georg Schwägerl, Jörn Tölle, Horst Walter, Mathias Weck, Sven Wegener und Hans Weninger. Nachfolgend nun der aktuelle Wortlaut des Appells, den wir hier zudem als Download zur allgemeinen Verfügung und Kenntnisnahme bereitstellen.
Etwaige weitere Anmerkungen und gegebenenfalls daraus resultierende Diskussionen bitten wir im Forum bei www.KletternImNorden.de bekannt zu geben bzw. zu führen, damit die Sache übersichtlich bleibt. Des weiteren besteht bei KletternImNorden.de (NewsMeldung vom 13.05.2004) die Möglichkeit den Appell per Online-Unterschrift zu unterstützen. |
Volles Haus herrschte im „Ith-Blick“, als unsere diesjährige Jahreshauptversammlung mit etwa einer halben Stunde Verzögerung um 19:30 begann. 26 Mitglieder und 6 interessierte Gäste wurden von unserem „Präsi“ begrüßt, bevor es an die Tagesordnung ging. Und es wären noch einige mehr gewesen, hätten nicht die „Liebesnadler“ am gleichen Abend die nachmittägliche Vernadelung von Malte Roeper und Bernd Arnold anderenorts gefeiert.
Bei seinem Tätigkeitsbericht fasste sich unser Vorsitzender recht kurz und beschränkte sich auf das Wesentliche. Auch beim Kassenbericht wurde sich nicht unnötig aufgehalten, zumal der Kassenstand eine mehr als ausreichende finanzielle Grundlage für die diesjährigen Planungen garantiert und von der Kassenprüferin die ordnungsgemäße Kassenführung festgestellt worden war. Ihrem Antrag auf Entlastung des Vorstands wurde daraufhin von der Versammlung einstimmig stattgegeben. Eine für alle überraschende Änderung ergab sich dann im Verlauf der turnusgemäßen Vorstandswahlen. Im Prinzip stand der gesamte bisherige Vorstand für weitere zwei Jahre zur Verfügung, doch unser stellvertretende Vorsitzende Stefan Bernert erläuterte, dass er es bevorzugen würde, wenn er sich möglichst noch eingehender auf die Redaktionsarbeit für den Klemmkeil konzentrieren könnte und schlug daher Rainer Oebike anstatt seiner zur Wahl vor. Das Abstimmungsergebnis war dann auch mehr als eindeutig – es gab nur eine Gegenstimme (seine Frau) – und Rainer beantwortete die anschließende Frage, ob er die Wahl annimmt mit einem deutlichen „Ja“. Darüber hinaus tauschten Angie Faust (bislang Kassenprüferin) und Michael Kramer (bis dato Kassenwart) ihre Posten. Ansonsten blieb es beim Alten, denn Jo Fischer wurde ebenso wie Stephan Gerschütz einstimmig im Amt bestätigt. Insofern sieht der neue Vorstand nun wie folgt aus:
Stefan Bernert bleibt aber weiterhin Ansprechpartner bzgl. der Gebietsbetreuung von Harz und Bodensteiner Klippen sowie unser Vertreter im Arbeitskreis Klettern & Naturschutz (AKN) Niedersachsen. Danach erläuterte Jo Fischer den aktuellen Stand der Verhandlungen und die noch zu klärenden Sachverhalte in den einzelnen Klettergebieten. Insbesondere unterstrich er dabei die Bedeutung der Landesverwaltungsreform für die zukünftige Kletterpolitik. Informations- und Diskussionsbedarf bestand vor allem hinsichtlich der Vorschläge der Kletterkonzeption sowie den voraussichtlichen Regelungen und Problemen in den Klettergebieten Selter und Göttinger Wald. Für jedes der beiden Gebiete wurde daher eine Arbeitsgruppe gebildet, um das jeweilige Vorgehen mit den kompetentesten Leuten zu klären und die notwendigen Aktivitäten koordinieren zu können. Abschließend wurden vom Vorsitzenden noch die für die nächste Zeit anstehenden Projekte kurz vorgestellt (Umsetzung vereinbarter Regelungen, vorrangige Projekte in puncto Erschließung und Sanierung). Da von Seiten der Anwesenden keine weiteren Fragen und Diskussionspunkte vorgetragen wurden endete die Mitgliederversammlung um 22:00 Uhr. |