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Der Winter hat Norddeutschland fest im Griff – nach längerer Zeit mal wieder.
Trotzdem möchten Uhu und Wanderfalke ungestört brüten und ihre Jungen aufziehen.
Darum sind in folgenden Gebieten wieder  Felsen oder Felsbereiche ab 1. Februar gesperrt (die Ziffern hinter den Felsnamen entsprechen der Nummerierung im Kletterführer „Hoch Im Norden“):

Nördlicher Ith/ Marienau: Lauensteiner Kanzel (1), Große Philipsklippe (2), Kleine Philipsklippe (3), Mäuerchen (4) Routen1 bis 14
Nördlicher Ith/ Bisperode: Koboldwändchen (15) bis Nördl. Bisperoder Kanzel (19b)

Mittlerer Ith/ Bremker, Dohnsener und Hunzener Klippen: Der mittlere Ith ist immer noch gesperrt! Auch hier kann es wieder mehrere Uhubruten geben. Wir verzichten darauf, die Brutfelsen einzeln zu benennen und/oder vor Ort abzusperren

Südlicher Ith/ Lüerdissen: Grüner Turm (1) bis Kullerkopf (11)
Südlicher Ith/ Holzen: Baumschulenwand (2) bis Däumlingswand (5)

Thüster Berg/ Kanstein: Gran Odla (16) bis Mittagsfels (22)
Thüster Berg / Marienhagen: Oberer Steinbruch Weiße Wand (1), unterer Steinbruch (3)
Nördl. Fredener Klippen: Aschestein (1) bis Gelbes Dach (7)

Harz/ Okertal: Großer Treppenstein Ost- und Nordwand, Uhuklippe, Rabowklippe
Harz/ Eckertal: Hausmannsklippen

Harz/ Oberharz: Wurmbergsteinbruch

Harz/ Südharz/Burgruine Scharzfeld: Routen von „Stumpfe Kante“ bis „Kleiner Scharz“

Harz/ Westharz: Lautenthal-Steinbruch

Die Sperrungen bestehen vom 1.2. bis 31.7.
Teilweise können wir vorzeitig entsperren, es können aber auch kurzfristig Sperrungen hinzukommen. Informiert Euch bitte vor dem Klettern auf den einschlägigen Internetseiten von DAV und IG Klettern über den aktuellen Sperrungsstatus.

Wir bitten Euch, die gesperrten und genannten Bereiche nicht zu betreten und alles zu unterlassen, was die Brut und Aufzucht der geschützten Tiere stören kann. Informiert auch andere über die bestehenden Sperrungen und habt keine Scheu, Leute vor Ort darauf anzusprechen!
Viel Spaß am Fels und ein gesundes, coronafreies, schönes Frühjahr!
Eure IG Klettern!

Ein heftiges Jahr liegt hinter uns, und das neue fängt auch nicht viel entspannter an.

Ich wünsche uns allen, dass wir die angespannte Gesamtsituation nicht leichtfertig durch Unfälle verschlimmern; dazu bietet Klettern ja jede Menge Anlässe.

Einer davon hätte im letzten Herbst bei einer Braunschweiger Kletterin fast zu einer Tragödie geführt.

In diesem Sinne, habt acht auf Eure Sicherheit und die Eurer Mitkletternden!

 

08.11.2020 Okertal, Absturz am Felsen „Schlafender Löwe“

Mit meiner Geschichte will ich kurz daran erinnern, wie wichtig es ist den Knoten am Ende des Seils zu überprüfen.

Das ich dies bei meiner letzten Klettertour nicht gemacht habe, hätte in einem echten Drama enden können!

„Solange man alle Sicherheitschecks macht, kann nichts passieren“, hat mir mein Papa schon gesagt, als ich als 10 jährige zum ersten Mal vor einer Felswand gestanden bin. Tatsächlich klettern er und sein bester Freund schon seit über 20 Jahren. Unterbewusst habe ich mich deshalb immer bis zu einem gewissen Grad auf ihr Know-how verlassen.

Sonntagmittag, die erste Route, eine einfache 6 UIAA im Vorstieg. Friends und Keile zur Absicherung der Route auf der einen Seite meines Gurtes. Exen, zwei Schlingen und Schraubkarabiner auf der Anderen.

Ich nehme einen der vier Seilsäcke, die vor dem Felsen auf dem Boden liegen und knote eines der Enden an meinen Gurt. Sicherheitscheck mit dem besten Freund meines Vaters, den ich schon ewig kenne und kurz zuvor gefragt hatte, ob er mich sichern könnte. 25 Meter und ein paar Minuten später stehe ich auf der Spitze des „Schlafenden Löwen“ und baue den Umlenker am letzten Sicherungshaken.

Erschöpft und glücklich werde ich ein paar Meter abgelassen, bis das Seil stoppt, weil Leute aus einer benachbarten Route mich fragen, ob ich eine ihrer Exen mit nach unten nehmen könnte. Auf dem Weg dorthin merke ich, dass die Geschwindigkeit ungewöhnlich schnell zunimmt. Wenige Millisekunden später realisiere ich, dass etwas schiefgelaufen sein muss und mich das Seil nicht mehr auffangen wird.

Gedanken rasen durch meinen Kopf. Keine Ahnung ob es bewusst gewesen ist, oder mein Körper intuitiv das richtige getan hat. Jedenfalls komme ich mit den Füßen zuerst, über den Hintern abrollend mit meinem Rücken auf dem mit Gras bedeckten Boden zum Liegen. Ich war nicht bewusstlos, hatte nur ein paar Sekunden Atemnot und dann sofort die Frage „WIE??“. Meine Hand ging zu der Mitte meines Gurtes, aber der Knoten war da.

Es hat einige Augenblicke gedauert bis ich verstanden habe, dass das Seil durch den Grigri meines Sicherungspartners gerutscht ist, und somit die fehlende Seillänge (rund 10 Meter) verantwortlich für meinen Absturz gewesen ist.

In Zukunft werde ich neben dem gewöhnlichen Partnercheck auch sorgfältig darauf achten, dass sich ein Knoten im anderen Ende des Seils befindet!

Tatsächlich hatte ich an jenem Sonntag wirklich mehr als Glück. Außer ein paar angebrochenen Wirbeln und blauen Flecken im Gesicht ist mir nichts passiert.

Deshalb bin ich absolut dankbar für diesen Weckruf in Zukunft besser aufzupassen und geduldiger zu sein. Denn letztendlich ist die Zeit, die wir haben, immer relativ!

Anmerkung:
Beim „Unfallseil“, das einst genauso lang wie die anderen Seile am Wandfuß war, wurden wegen eines Mantelschadens kurz zuvor die fehlenden Meter abgeschnitten.

2020 war das Jahr, an dem uns Corona alle überrannte. „Stay the fuck at home“ oder doch Klettern gehen? Hier entzweiten sich die Gemüter. Auch wir haben das heisse Thema versucht anzupacken, wie gewohnt humorvoll und satirisch, genau wie einige andere, kontroverse Themen auch. Und sah es zuerst so aus, als würden wir das Heft nicht voll bekommen, haben wir dank Euer aller Mitwirken nun ein Heft erstellen können, das noch umfangreicher als das Jubiläumsheft geworden ist. Wir sind am Limit, äh, das Heft mit der Seitenzahl. Denn mehr als 154 Seiten bekommt die Druckerei nicht mehr in gewohnter Heftform zusammengetackert. Vielleicht der Grund, warum es diesmal so lange gedauert hat. Denn das fertige PDF hatten wir bereits am 16.11. an Selbige geschickt. Wenn es noch mehr Seiten werden, müssen wir demnächst in Buchform drucken, verrückt. Das PDF findet Ihr schon mal hier, alle Mitglieder sollten es heute, am 19.12.2020 in gedruckter Form im Briefkasten haben. Und nun: viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Eure KK-Redaktion, Axel, Mathias, Patrick und Tweet

Foto: Jörg Kunze, Illustration: Tweet

Im Streit um die geplante Deponie für leicht belastete Schadstoffe, die im ehemaligen Steinbruch bei Bisperode eingerichtet werden soll (wir berichteten darüber), hat die Landesregierung in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der Grünen im Landtag den weiteren Genehmigungsprozess und die Entscheidungskriterien dargestellt:

Der Steinbruch liegt im Landschaftsschutzgebiet. Zur Genehmigungsfähigkeit des Deponoievorhabens müssen nach dem Naturschutzrecht insbesondere zwei Kriterien erfüllt sein:

  1. Das Vorhaben muss im „besonderen öffentlichen Interesse“ liegen. Dies muss vom Antragsteller/Vorhabenträger nachgewiesen werden.
  2. Die naturschutzfachlichen Aspekte, die in den Rekultivierungsauflagen zur Betriebsabwicklung des Steinbruchs bereits beschrieben sind, müssen erfüllt sein. Diese Auflagen sahen eine teilweise Wiederauffüllung des Steinbruchs vor. Nach Einschätzung der Landesregierung sollte aber die substratarme Steinbruchsohle erhalten werden, da die nährstoffarmen Kalkrohböden mit ihren besonderen Standortbedingungen die natürliche Ansiedlung gefährdeter Arten begünstigen würden. Da das Einrichten der Deponie das Auffüllen des Steinbruchs zur Folge haben würde, wird die naturschutzfachliche Rechtfertigung des Vorhabens nach dieser Festlegung der Landesregierung schwierig.

Die Entscheidung über die Erfüllung der Genehmigungsbedingungen liegt beim Gewerbeaufsichtsamt. Sollten diese vorliegen, wird der Steinbruch auf Antrag aus dem Landschaftsschutzgebiet entlassen.

Der Kreistag Hameln-Pyrmont hat hier kein Vetorecht, wovon viele Beteiligte bisher ausgegangen sind. Mit diesem Hebel hätte die Deponie verhindert werden können. Die Entscheidung liegt nun allein beim Gewerbeaufsichtsamt, das das Vorliegen der Genehmigungsbedingungen prüfen muss.

Mit den Naturschutzbedingungen sind allerdings hohe Hürden beschrieben, die der Antragsteller „Hannoversche Basaltwerke“ vielleicht nicht überspringen kann.

Liebe Leute,

wir wollen Euch nicht erschrecken, aber bald ist wieder Advent! Und dann soll ein neuer Klemmkeil bei Euch zuhause im Briefkasten liegen. Um Euch die Keksknabber- und Glühweinzeit mit Lesestoff zu versüßen, brauchen wir Eure Beiträge.

Alles ist möglich, lustig, provokativ, erstaunlich, erbaulich, besinnlich, besoffen … Was immer Euch einfällt, sendet es bitte an

klemmkeil@ig-klettern-niedersachsen.de

Wir freuen uns darauf!

Eure Reda-KK-tion

PS. Alle Ausgaben seit der Steinzeit findet Ihr im Archiv unter DER KLEMMKEIL / Ausgaben