Die Jahre sind vergangen und die rostigen alten Gammelhaken im gleichen Maße. Was ist mit ihnen passiert nachdem sie teils mit Gewalt, teils auch durch einfaches berühren, ihren Platz im Fels verlassen haben ?
Mit Sicherheit kann man das nicht bei allen Haken sagen, zu verschlungen waren die Wege. Einige von ihnen haben allerdings den Weg in meine kleine Rostgurkensammlung geschafft. Sie sind doch immer wieder schön anzusehen und bei manchen fragt man sich wirklich: Warum lebe ich noch ???
So, genug der Worte. Ein paar der schönsten Exemplare stelle ich jetzt vor. Falls einer der Erstbegeher, der diese gesetzt hat, einen davon wiedererkennt, kann er denjenigen gerne wiederhaben und möge sich bei mir melden.
Dieses Ding sieht aus wie ein Klemmkeillöser, war aber ein Haken. Der ehemals vorhandene Ring hat sich im Laufe der Zeit aufgelöst. Aber abgebunden hätten wir ihn doch gerne genommen, oder ?
Außen Masse, innen Klasse – Leider trifft das hier nicht zu. So gewaltig diese schöne Doppelöse auch außen aussieht, so kurz ist die Schraube selber. Dieses Prachtstück hat früher am Friedenstein in der Route „Kick Down“ gesessen. Ist aber trotz allem einer der besseren Sicherungspunkte gewesen.
Ein Prachtstück von Ringhaken Marke Knetring. Ergonomisch geformt bis in die Rundungen mit gutem Tiefgang. Allerdings ist der Ring eher ein Ei. Ein paar Verformungen hätte er sicherlich noch ausgehalten, bis zum endgültigen Abgang.
Ein V-Haken, viel V, wenig Tiefe. Man sieht schön die wellige Verformung mit der er sich perfekt dem Fels angepaßt hatte. Vielleicht hätte er sogar noch einen kleinen Sprung gehalten, vielleicht aber auch nicht.
Mit 29 Teilnehmern (ca. 10% der Mitglieder) war die Mitgliederversammlung im Café Ithblick, Eschershausen, insbesondere aufgrund des schlechten Wetters, als sehr gut besucht zu bezeichnen.
Blick in Runde während der Versammlung
Der Vorstand berichtet zunächst von seinen Aktivitäten in 2001 sowie in 2002 (TOP 1) und stellte den Mitgliedern anschließend die für dieses Jahr geplanten Aktivitäten vor, welche auf dem Vorstandstreffen am 23.02. besprochen worden waren (TOP 2):
a) Aktualisierung der InfoTafeln im Südlichen Ith (professionelle Ausgestaltung ist für 2003 vorgesehen),
b) Installation eines von IG Klettern und AG Ith gemeinsam genutzten Infokastens für aktuelle Informationen an der Campingplatzhütte,
c) Zusammenarbeit mit den norddeutschen Internetseiten „www.derklemmkeil.de“ und „www.kletternimnorden.de“ (wurde bereits in die Wege geleitet),=“http:>=“http:>
d) Überarbeitung und Neugestaltung der Vereins-Homepage (wurde bereits begonnen),
e) Unterstützung der JDAV-Nord und der AG Ith bei der Erstellung eines Rettungsplanes für die Lüerdisser Klippen (ist bereits in Arbeit),
f) Wiederbelebung des Magazins „Der Klemmkeil“ (2 Ausgaben pro Jahr, das nächste Heft ist für Oktober 2002 geplant). Die Redaktion wird bei Stefan Bernert liegen, Satz & Layout macht Rolf Witt und um die Anzeigenverwaltung kümmert sich Henning Gosau.
g) Teilnahme am Bratkartoffelfest der Eschershauser Werbegemeinschaft am 15.09.2002 (vorgesehen sind ein InfoStand und ein attraktives Kinderbeschäftigungsprogramm).
Die zu Beginn des Jahres auf der Habenseite zu verbuchenden Vereinsfinanzen (TOP 3) lassen erahnen, daß in 2002 kein finanzieller Spielraum vorhanden ist. Dank der in diesem Frühjahr weitgehend erfolgreich durchgeführten Aktualisierung der Mitgliederdaten, welche dringend notwendig war, werden aber die vorgenannten Projekte voraussichtlich alle finanzierbar sein. Dem entsprechend dürfte, nach der vorgelegten Budgetplanung, das Vereinskonto am Ende des Jahres dann auch noch ausgeglichen sein.
Eine von vielen Abstimmungen am Abend.
Zur Verbesserung der finanziellen Situation sollen dieses Jahr noch weitere Mitglieder gewonnen und Spenden akquiriert werden. Des weiteren sollen unter TOP 8 Anhebungen der Mitgliedsbeiträge beschlossen werden. Anschließend entschied sich die Mitgliederversammlung einstimmig dafür, dem Antrag des Vorstandes zu folgen und die Jahreshauptversammlung zukünftig im Frühjahr abzuhalten (TOP 4).
Als TOP 5 stand die Entlastung und Wahl des Vorstandes an. Götz Wiechmann trat aus beruflichen Gründen vom Amt des 1. Vorsitzenden zurück und auch unser langjähriger Kassenwart Jörg Wothe gab seinen Posten frei. Somit mußte quasi der gesamte Vorstand neu gewählt werden. Die Mitgliederversammlung wählte daraufhin einstimmig
zum 1. Vorsitzenden: Joachim Fischer, Nordstemmen zum 2. Vorsitzenden: Dr. Stephan Gerschütz, Kaufungen zum 3. Vorsitzenden: Stefan Bernert, Goslar zum Kassenwart: Michael Kramer, Hannover zur Kassenprüferin: Angie Faust, Hannover
Der neue Vorstand blickt zuversichtlich und kämpferisch in die Zukunft.
Von links nach rechts: Stefan Bernert, Jo Fischer, Stephan Gerschütz
Die Beschlüsse zur Vereinsumbenennung in „IG Klettern Niedersachsen“ (TOP 6) sowie die zu den daraus resultierenden und den anderen Satzungsänderungen (TOP 7) wurden allesamt ebenfalls einstimmig gefaßt. Eine längere Diskussion gab es lediglich bezüglich der vorgeschlagenen Änderungen der Mitgliedsbeiträge (TOP 8). Letztendlich waren sich aber alle Teilnehmer einig und folgtem einstimmig den Vorschlägen des Vorstandes.
Unter TOP 9 (Felspolitik) berichten Jo Fischer, Stefan Bernert und Stephan Gerschütz aus den Regionen. Besondere Erwähnung fand die beispielhafte Zusammenarbeit aller Beteiligten im Okertal/Harz, wo die Kletterkonzeption quasi bereits umgesetzt wird. Des weiteren werden dort gemeinsam Felsfreistellungsaktionen durchgeführt und die Wiederansiedlungen von Wanderfalken im gesamten Harz von IG und DAV maßgeblich unterstützt. Um den Wanderfalken auch im Weserbergland wieder heimisch zu machen, ist vorgesehen der Aktionsgemeinschaft Wanderfalkenschutz entsprechende Unterstützung anzubieten.
Mit Überraschungen wartete TOP 10 auf. Denn zunächst wurde Götz Wiechmann aufgrund seiner Verdienste für den niedersächsischen Klettersport (u.a.Kletterführerautor, Mitverfasser der Kletterkonzeption Niedersachsen und langjähriger Vorsitzender der IG Klettern Ith) zum Ehrenmitglied ernannt und bekam vom Vorstand als Präsent einen IG-Kletterrucksack (Modell „Guide 35“) von der Firma Deuter überreicht.
Dann ergriffen Durk und Nora vom Niederländischen Kletter- und Bergsteigerverband (NKBV) das Wort. Sie erklärten, daß ihr Verein das „Internationale Jahr der Berge“ zum Anlass genommen habe, um eines der von niederländischen Kletterern gern und häufig besuchten Gebiete zu unterstützen. Sie überreichten dem Vorstand einen Bühlerhaken der Firma Salewa als Symbol für eine Spende von 500 Euro, woraufhin die Mitgliederversammlung in begeisterten Applaus ausbrach. Vom Vorstand wurde den beiden ein ganz herzlicher Dank ausgesprochen und Jo Fischer nahm die Einladung zur 100-Jahrfeier des NKBV in Den Haag an.
Dann gab Georg Schwägerl bekannt, daß auch seine DAV Sektion Paderborn eine Spende für die Hakensanierung über 250 Euro zugesagt hat. Götz Wiechmann sattelte – als Inhaber und Geschäftsführer der Kletterhalle Vertical World in Kassel – daraufhin noch einen drauf und kündigte eine weitere Spende von ebenfalls 250 Euro an. Somit steht einer erfolgreichen Abwicklung der vorgesehenen Projekte zumindest keine finanzielle Hürde mehr im Weg.
Das Schlußwort der Versammlung ergriff unser Mitglied Merten Jäger (zugleich 1. Vorsitzender der DAV-Sektion Hameln). Herr Jäger sprach uns große Anerkennung für die geleistete Arbeit und den Zusammenhalt der Kletterer aus, welcher sich in dieser Versammlung widerspiegelte, und sagte der IG weitere Unterstützung auch durch seine Sektion zu. Außer einem herzlichen Dank an den ersten 1. Vorsitzenden einer DAV-Sektion, der jemals an einer Mitgliederversammlung der IG Klettern Ith teilgenommen hat, war dem von Seiten des Vorstands nichts mehr hinzuzufügen und somit die Veranstaltung beendet.
Resümee:
a) Trotz der umfangreichen Tagesordnung schloß die Versammlung nach nur 3,5 Stunden, um 23.10 Uhr.
b) Unerwartet ist am Ende aus einem armen Verein innerhalb weniger Minuten ein „reicher“ geworden und auch alle Teilnehmer sind reicher als zuvor, wenn auch „nur“ an Erfahrung.
c) Der Vorstand ist begeistert, obwohl er sich durch die Erweiterung der Vereinszuständigkeit auf ganz Niedersachsen noch mehr Arbeit an die Hacken gebunden hat.
d) „Last but not least“ ist Frau Seibüchler und ihrem holden Team vom Café Ithblick ein ganz großer Dank für die herzliche und hervorragende Bewirtung auszusprechen. Da kommen wir gerne wieder!
Elefantenbäuche (Viele kleine Keile, Krebsplatte, Frühsportriß und alle schweren Routen bis zum 10.Grad !), Efeufels (Trickdach), Nordkanzel (Kanzelweg), Mittelkanzel (Meisterplatte, Emporweg) und Südkanzel (Hexenkante).
Haller Klippen
Schildfelsen (Nordwand, Mammutriß, Junkers Weg)
Hohenstein
Hohe Wand
Falkenweg 7+ (12 BH, Hex, Keile)
Der Falkenweg ist endlich saniert und ausgeräumt. Damit waren mehrere Tage Arbeit verbunden. Der Weg ist jetzt einer der Highlights am Hohenstein !!!
Gegenüber den Angaben im Kletterführer gibt es einige Änderungen betreffend der Bewertung:
Die 12 BH hören sich viel an, lassen aber bei einer Kletterstrecke von 50m noch viel Platz für die Psyche. Die alte Bewertung stimmt hinten und vorne nicht (mehr)….
Hohe Wand
Fledermauskante 5+ (2 BH)
Die 1. Seillänge der Fledermauskante ist nun saniert und eine wirklich gute Kletterei ! Die beiden anderen Seillängen kommen demnächst auch noch dran.
Gleich an mehreren Tagen wurde letztes Jahr (2001) im Kanstein saniert. Insbesondere konzentrierten sich die Aktivitäten auf die hinteren Felsen, welche bisher eher ein Schattendasein fristeten. Die betroffenen Felsen sind hierdurch deutlich aufgewertet worden und einen Besuch auf jeden Fall wert.
Die letzte Sanierungsaktion bescherte dem Ahornfels, der Splitterplattenwand, der Fußwand und dem Totenkopffels neue Haken. In der nebenstehenden Liste findet ihr das Ergebnis der Arbeiten im Detail aufgeführt.
Da ich selbst weiß, wieviel Arbeit das Sanieren ist, möchte ich mich bei allen die uns hierbei tatkräftig unterstützen herzlich bedanken. Wer selbst Sanieren möchte, kann die Bühler kostenlos von der IG erhalten.
Für dieses Jahr ist eine Sanierungsaktion in Brunkensen geplant, um auch dieses sehr schöne Gebiet attraktiver zu machen.
Bezüglich unserer Kletterkonzeption haben sich gegenüber dem letzten Jahr leider noch keine Änderungen ergeben. Der alte und somit derzeitige Stand ist der folgende:
Die Kletterkonzeption wurde im März 2000 an den niedersächsischen Umweltminister übergeben und nachfolgend auch an die zuständigen Bezirksregierungen und Landkreise versandt. Zum weiteren Vorgehen gab es im Oktober 2000 in Hannover einen Termin, in dem seitens der Bezirksregierungen ein Plausibilitätsgutachten angekündigt wurde. Danach sollte dann unsere Konzeption als Gesamtkonzeption weiter diskutiert und der Verwirklichung nähergebracht werden.
Die im Dezember 2000 aus dem Umweltminsterium mitgeteilte Linie, daß die Landkreise über die weitere Umsetzung entscheiden sollten, kann uns nicht befriedigen, weil sie die Gesamtbetrachtung zerstören würde. Auch in den Behörden halten wesentliche Fachleute dieses Vorgehen nicht für sachdienlich. Wir versuchen derzeit also wieder im Landtag Überzeugungsarbeit für den Wert der Kletterkonzeption als Gesamtkonzeption zu leisten.
Vor Ort ist jedoch schon trotzdem von den die Gebiete betreuenden Gruppen zu handeln:
Wo Regelungen bereits laufen (z.B. Ith, Kanstein) sind die laufenden Wegebau- und Wegereparaturarbeiten usw. wie üblich weiter zu leisten, damit die Wege und sonstigen Lenkungsmaßnahmen gleich zu Beginn der neuen Saison wirksam sind.
Wo die Kletterkonzeption bereits von den Landkreisen als Leitlinie akzeptiert worden ist (Landkreis Goslar mit Okertal und südlichen Hainbergklippen), da sind die dafür nötigen Arbeiten jetzt schon zu leisten.
Wo noch keine Regelungen bestehen können wir uns vorbereitend schon jetzt entsprechend der Kletterkonzeption verhalten. Auch Kontakte mit Behörden, Eigentümern u.a. sollen gepflegt werden. Von Wegebau- und Markierungsarbeiten ist jedoch noch abzusehen. Die Betreuer solcher Gebiete sollten sinnvollerweise zunächst in den anderen Gebieten aushelfen.
Einzelmeldungen zur Umsetzung der Kletterkonzeption
Im Okertal gab es im April 2000 durch die Umsiedlung des Wanderfalken von der Rabowklippe auf die Uhuklippe gleich vertiefte Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Goslar und mit dem Forst. Diese führten dazu, dass dort die Kletterkonzeption als Grundlage der Regelung von Fragen des Kletterns und Naturschutzes angenommen wurde.
Zugleich wurde vom AKN Harz ein Großeinsatz zum Fällen stark verschattender Fichten organisiert, um die Felsen freizustellen. Die Aktion wurde von Kletterern aus den Sektionen Goslar, Braunschweig und Hannover im Juni und September 2000 an der Rabowklippe und an den Scheckenköpfen durchgeführt. Diese Maßnahme dient sowohl dem Naturschutz (Bewahrung seltener lichtliebender Pflanzen) als auch dem Klettern (luftigere, rascher abtrocknende Routen). Zugleich wurde begonnen, die freien und die gesperrten Bereiche an den Felsen durch Anbringen der international üblichen Farbmarkierungen am Fels (x = gesperrter Bereich, Pfeildreieck = zulässiger Einstieg, Zustieg, Abstieg) zu kennzeichnen.
Wir haben mit der Kletterkonzeption den mit 10.000 DM dotierten 1. Platz beim Feldschlößchen-Naturschutzpreis 2000 belegt. Das Geld wird für die Umsetzung der Kletterkonzeption eingesetzt.
Für den südlichen Teil der Hainbergklippen (alles südlich der großen Klippenkette mit Hauptturm, Bastei und Braungelber Wand) gilt die Kletterkonzeption bereits ebenfalls, seit Dezember 2000.
Im Wurmberg-Steinbruch brütet jetzt auch der Wanderfalke, weshalb dort auch mit einer Sperrung bis zum 31. Juli zu rechnen ist.
Im März 2001 soll im Okertal durch das zuständige Forstamt die Freistellung der Adlerklippen erfolgen, in dem dort die inzwischen sehr stark verschattenden Fichten gefällt werden. Von uns wird dabei nur ergänzende Arbeit im Felsbereich nötig sein.
Außerdem ist wie in jedem Jahr die landesweite Schutzfrist vom 1.2. bis 31.7. an Wanderfalkenhorsten bekannt zu machen und für ihre Beachtung zu werben. In dieser Zeit darf an bestoßenenen Brutfelsen nicht geklettert werden. Im Okertal werden ab 1.2. sowohl Uhuklippe als auch Rabowklippe gesperrt. Sobald klar ist, an welchem Felsen der Falke in diesem Jahr brütet (bis Ende März erkennbar), wird der andere Felsen wieder freigegeben.
Zum Schluss wiederholen wir unser Angebot, die Kletterkonzeption in Sektionsgruppen von Kletterern und Wanderern persönlich vorzustellen und dazu weitere Informationen aller Art zu geben.
Zugleich bitten wir um konstruktive Mitarbeit, vor allem durch Beachtung der in der Kletterkonzeption vorgelegten Regelungen und durch Werbung für ihre Einhaltung durch alle Kletterer. Für den Fall, dass Unklarkeiten oder Konflikte auftreten, nachfolgend unsere Kontaktadressen: