17 Aug 2005 Felsfreistellungen im Okertal: Forst führt große Rodungsaktionenauf der östlichen Talseite durch
Wie der Goslarschen Zeitung vom heutigen Tage zu entnehmen ist, werden derzeit im Okertal groß angelegte Rodungsmaßnahmen durchgeführt.
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Wie der Goslarschen Zeitung vom heutigen Tage zu entnehmen ist, werden derzeit im Okertal groß angelegte Rodungsmaßnahmen durchgeführt.
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Im Juli diesen Jahres wurden am Parkplatz beim Camping Reiffenhausen 2 Schilder aufgestellt, denen zu entnehmen ist, dass das Klettern in den Felsen (richtig wäre und das ist wohl auch gemeint: „an den Felsen“) dort verboten sein soll. Da sich die Reiffenhäuser Felsen alle auf dem Grund und Boden der Realgemeinde Reiffenhausen befinden, dürfte diese auch als Urheber für die Schilder anzusehen sein. In der Folge wurden vor Ort mehrfach Kletterer angesprochen, als diese aus ihren PKWs ausstiegen. Insbesondere wurden diese gefragt, was sie denn vorhätten und nachfolgend – sofern sie sich als Kletterer zu erkennen gaben – darauf hingewiesen, dass das Klettern dort verboten wäre. Am 4. August kam es zu einem weiteren Aufeinandertreffen. Ein Kletterer aus Kassel hatte sich als solcher zu erkennen gegeben und liess sich auch nach entsprechender Diskussion nicht davon abhalten zum Klettern zu gehen. Auf der Rückfahrt bemerkte er dann, dass sein einer Reifen kaum noch Luft hatte. Beim nachfolgenden Stopp an der nächsten Tankstelle war an diesem Reifen jedoch kein Defekt festzustellen, ergo hatte ihm offenbar jemand die Luft abgelassen. Dann wollte er die Gelegenheit auch gleich nutzen um nachzutanken und musste beim Öffnen der Tankklappe feststellen, dass der Einfüllstutzen mit Hundekot zugeschmiert worden war. Nach Rüchsprache mit uns wurde der Vorfall letzte Woche zur Anzeige gebracht. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln jetzt.
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Aufgrund vieler direkter Anfragen bei uns sowie in verschiedenen Internetforen bieten wir im September ein Kennenlernwochenende für alle Interessierten (Einzelpersonen, Paare, Familien mit Kindern) an. Mitgliedschaft ist nicht erforderlich.
Mitzubringen ist die persönliche Kletterausrüstung, Grillgut und natürlich gute Laune. Für Grillkohle und Getränke sorgen wir. Wegen Einkauf ausreichender Getränkemengen ist eine Anmeldung erwünscht. Wer spontan kommt, sollte sich für Samstagabend selber damit eindecken. |
Am Sonntag, den 12. Juni wurde an einem Felsen im Südlichen Ith eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Auf einem stark frequentierten Kletterfelsen im Hauptklettergebiet Niedersachsens wurde ein Uhu-Brutplatz angetroffen. Bemerkbar machte sich der Vogel, als ihm ein Kletterer zu nahe kam und unvermittelt angefaucht wurde.
Bis dato unbemerkt hat in diesem Jahr ein Uhupaar seinen Nachwuchs ausgebrütet und aufgezogen. Der Junguhu wurde liegend zwischen 2 Felsblöcken auf einem Felskopf angetroffen und ist ca. 40 cm lang. Die Altvögel wurden nicht gesichtet. In unmittelbarer Nähe des Brutplatzes befinden sich am gleichen Felsen 2 Rupfplätze. Diese sind ordentlich bekotet und es liegen dort jede Menge Federn (Waldkauz, Krähen), einige Gewölle und ein Igelbalg. Der Junguhu wurde natürlich sofort von uns adoptiert und – unabhängig vom Geschlecht – auf den Namen ‚Hermann‘ getauft. Er sieht übrigens nicht so aus und verhält sich auch nicht so, als wenn gut Kirschenessen mit ihm wäre. Der Felsen wurde mit Flatterband rundum abgesperrt und Schildchen mit dem Hinweis „Vogelbrut – Nicht Klettern“ angebracht. Die zuständigen Naturschutzbehörden und Vertreter des Greifvogelschutzes wurden von uns bereits informiert und eine Ortsbegehung vereinbart, insbesondere um die notwendigen Absperrungs- und sonstigen Maßnahmen sowie das weitere zukünftige Vorgehen zu besprechen. Die Absperrung dient übrigens auch dem Schutz der Kletterer, denn die Altvögel verteidigen ihren Nachwuchs vehement und scheuen sich nicht davor Menschen anzugreifen, die ihrem Brutplatz bzw. dem Nachwuchs zu nahe kommen. Es sind derbe Kopfverletzungen dokumentiert. Wir bitten Euch alle, den Felsen auf keinen Fall zu betreten und die Absperrungen zu akzeptieren (Änderungen im Umfang vorbehalten). Pfeift alle Leute mit Nachdruck zurück, die dieses nicht tun. ! Der Brutplatz ist hier übrigens mit Absicht nicht näher benannt ! Dies ist bis dato ein bundesweit einmaliger Fall, dass sich ein Uhu mitten in einem stark besuchten Klettergebiet seinen Brutplatz gewählt hat. Lasst Hermann und seine Eltern in Ruhe; anschauen könnt Ihr Euch den Vogel auf den Fotos hier. Sobald der Fels wieder freigegeben ist – voraussichtlich Ende August – werden wir Euch informieren.
Info: Der Uhu galt von 1937 bis 1972 in Niedersachsen als ausgestorben. Erst durch gezielte Wiederansiedlungs- und Schutzmaßnahmen breitete er sich ab 1973 langsam wieder aus. Auch heute noch zählt der Uhu deutschlandweit zu den ganz seltenen und besonders geschützten Vogelarten. Im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsens wurde 2002 eine landesweite Erfassung zu Verbreitung, Bestand und Habitatwahl des Uhus in Niedersachsen durchgeführt. Nach den vorliegenden Ergebnissen wird zum Zeitpunkt der Erhebung von einem Gesamtbestand zwischen 75 und 85 Brutpaaren ausgegangen. Der Vorkommensschwerpunkt liegt dabei im südniedersächsischen Bergland, vor allem in der Region Weser-Leine-Bergland (ca. 2/3 der Landespopulation). Die Ergebnisse der landesweiten Erfassung sind in den Vogelkundlichen Berichten aus Niedersachsen, die von der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung e.V. (NOV) herausgegeben werden, ausführlich beschrieben (Jahrgang 35 – 2003 – Heft 1). Das Heft kann bei der NOV für wenige Euro bestellt werden. Auch der Konflikt zwischen Uhu und Klettersport wird darin andiskutiert, allerdings werden dabei im wesentlichen die Empfehlungen der Uhuschützer in der Nordeifel nüchtern zitiert – ohne jede Polemik. Wer sich über den Uhu in Niedersachsen schlau machen will, hat damit die ideale Lektüre (Brutplätze werden darin aber nicht verraten – verständlicher Weise). Weitere Informationen über den Jäger der Nacht und Vogel des Jahres 2005 findet Ihr zudem unter den nachfolgenden Links:
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Die Niedersächsische Staatskanzlei und das Umweltministerium haben am 07. Juni folgende Pressemitteilung veröffentlicht:
Gesetzentwurf Nationalpark Harz (07.06.2005, pdf: 138 kb) Ob, und wenn ja in welchem Umfang das Klettern im zukünftigen Wegeplan berücksichtigt sein wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Wie dem Gesetzentwurf in § 24 „Übergangsregelungen“ zu entnehmen ist, kann jedoch bis zur vorgesehenen Neuaufstellung des Wegeplans für den Nationalpark Harz zunächst weiterhin an den Hausmanns- und den Rabenklippen im Eckertal auf naturverträgliche Weise geklettert werden. |